Handpressen von Gold

Bei Handpressen von mäßiger Kraft lässt sich dieses Verfahren nur für sehr dünne Metallbleche anwenden. In dieser Technik finden wir schon in den Gräbern von Mykenä die dünnen Goldplatten, welche auf die Kleider aufgenäht wurden, ähnliche Platten — Flitter für ähnliche Zwecke des ganzen Mittelalters, ferner auch papierdünne Platten zum Belag von Schmuckkästen. Diese wurden — ebenso wie auch mit der Hand besonders dünn getriebene Platten — mit einer Masse unterlegt, um ihnen Halt zu geben, mit Harz, Wachs, auch Kittmasse. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts kam in England die sogenannte plattierte Ware auf, die bis zum heutigen Tage in der Industrie einen großen Raum einnimmt.

Der Gegenstand wird in Kupfer oder einer billigen Legierung gepresst, dann mit Silber- oder Goldfolie belegt und unter demselben Stempel noch einmal einem scharfen Druck ausgesetzt. Dadurch verbinden sich die beiden Metalle mechanisch in unauflöslicher Weise. Allerdings wird das weiche Edelmetall im Gebrauch abgerieben, sodass der minderwertige Grund zum Vorschein kommt. Die modernen Maschinen verschiedenster Konstruktion bewältigen auch starke Bleche und schaffen unter weitgehender Verdrängung der Handarbeit für zahllose Geräte des täglichen Bedarfs gepresste Ware. Der sehr teure in Stahl geschnittene Stempel kann nur durch schematische Massenarbeit ausgenutzt werden.

Um bei dem scharfen einmaligen Druck das Brechen der Platte zu vermeiden, müssen alle Ornamente gleichmäßig verflacht werden. Hierdurch erklärt sich der künstlerische Verfall des Silbergerätes innerhalb der Maschinenindustrie. Das Prägen ist eine verwandte, aber künstlerisch edlere Technik. Man arbeitet gleichfalls mit dem Stempel unter scharfem Druck, aber nicht auf ein Blech, sondern auf ein volles Metallstück, dessen Masse dem Druck nachgibt und den Stempel bis in alle Feinheiten hinein fällt. Die Festigkeit des geprägten Stückes ist nicht geschwächt, sondern eher erhöht.

Diese Technik, die hauptsächlich für Münzen und Medaillen im Gebrauch ist, wurde in der Renaissance auch für Gerätteile angewendet, besonders für flache Ornamentbänder und Rosetten von gemeingültigen, leicht verwendbaren Formen, welche in einzelnen Werkstätten fabrikmäßig — auch durch Pressen— angefertigt und an andere Goldschmiede abgegeben wurden. Man darf daher aus dem Vorkommen gleicher Stempelformen an zwei Geräten nicht ohne weiteres auf die Herkunft aus derselben Werkstatt schließen. Das Schneiden des Metalls, die »Toreutik« der Alten, jetzt »Ziselieren« genannt, ist die Vollendung des durch Guss oder Hämmern vor gearbeiteten Stückes mit Meißel, Feile und Stahl.

Nur sehr kleine Stücke, wie die Figürchen am Goldschmuck, wird man gelegentlich unmittelbar aus dem rohen Metall herausschneiden. An Gussstücken hat man zunächst die Unebenheiten und Gussnähte zu entfernen, bei Gussstücken und bei Treibe-Arbeiten gibt der Ziselierstahl der Oberfläche die letzten Feinheiten. Die vollkommene Glätte, der spiegelnde Glanz, welche man mit dem Polierstahl erreichen kann, ist keineswegs das höchste Ziel. Der Künstler gibt in einem Relief dem Grunde gerne eine andere Haut als dem aufliegenden Ornament, im Ornament selbst versieht er die Ranken und Blätter mit ihrem Aderwerk oder mit Strichlagen, welche dem Wachstum und der Bewegung folgen. Bei menschlichen Figuren werden die Gewänder durch Schraffieren oder Körnen anders behandelt als die nackten Teile, ferner müssen Haare, Bart, Augen und Hautfalten in ihren besonderen Strichlagen herausgearbeitet werden. Der Ziseleur beachtet, wie sich die Haut an bestimmten Körperstellen straffer spannt und daher glänzt, an anderen weich und stumpf erscheint, er weiß, wie am Tierfell die Richtung der Haare den Gelenken und Gliedern folgt, wie im Gefieder die Federn sich spreizen und schließen.

Versandtasche anfordern

Kostenlos & unverbindlich

"Versandtasche bestellen" stimme ich den AGB zu und habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen.


Garantierte Sicherheit

Die Versandtasche (DHL) ist bis 1.500 € versichert.
Kostenlos

DEUTSCHLANDS BESTE
ONLINE-PORTALE 2022

GESAMTSIEGER

  • eKomi Siegel Gold
  • Unabhängig & transparent
  • 4.9
  • Durchschnittliche
    Bewertung

Basierend auf 6176 Bewertungen

Powered by

Bei Fragen rufen Sie uns an

040 76 11 64 44

Schnelle Auszahlung

innerhalb von 48 h

Keine Gebühren

& unverbindliche Anfrage

Goldankauf123.de hat 4,92 von 5 Sternen 9815 Bewertungen auf ProvenExpert.com