Die Münzen der Araber

Die Araber waren ursprünglich ein in viele kleine Stämme zerfallendes Volk, welches zum größten Teil ein kriegerisches Nomadenleben führte und nur, soweit es den fruchtbaren Küstenstrich Jemen (das glückliche Arabien) bewohnte, Handel trieb und einen höheren Grad von Kultur besaß. Erst nach der Stiftung des Islams durch Muhammed (622 n. Chr.), welcher die zerstreuten Stämme zu gemeinsamen Unternehmungen vereinigte, beginnen die Araber eine wichtige Rolle in der Geschichte zu spielen. Aus ihren bisher nicht überschrittenen Grenzen hervortretend, dehnten sie unter den Nachfolgern des Propheten ihre Herrschaft rasch über drei Weltteile aus. Dementsprechend nehmen auch die Münzen der Araber lange Zeit hindurch einen wichtigen Platz in der Geschichte des Münzwesens ein. Die Araber prägten in den neu eroberten Gebieten zunächst Münzen nach dem Muster derer, die bisher dort kursiert waren. In Palästina schlugen sie Münzen nach byzantinischem Typus, in Persien nach sassanidischem, in Afrika und Spanien solche mit lateinischen Aufschriften. Erst der Kalif Abdalmelik führte im Jahre 696 rein arabische Münzen ein, die (da durch den Islam alle bildlichen Darstellungen verboten waren) ausschließlich Koran-Sprüche tragen. Meist enthalten sie den Spruch: „Es gibt keinen Gott außer Gott allein und Muhammed ist der Gesandte Gottes." Außerdem nennt fast jede arabische Münze das Jahr und den Ort ihrer Prägung, den Namen des Herrschers und oft noch Namen von Münzbeamten. Durch diese Angaben sind die arabischen Münzen eine Geschichtsquelle von höchster Wichtigkeit und nur durch sie ist es möglich, die oft sehr verworrenen Historiker der muhammedanischen Völker zu kontrollieren. Selbst die religiöse Sekte, der der Prägeherr angehörte, lässt sich meist aus den Koran-Sprüchen, die er auf seine Münzen gesetzt hat, erkennen. Die älteren arabischen Münzen nennt man gewöhnlich „kufische“ dieser nicht ganz passende Name rührt davon her, dass sie meist sogenannte kufische Schrift (die etwa unserer Frakturschrift entspricht) tragen. Der Name der Goldmünze der Araber ist merkwürdiger Weise Dinar, das ist denarms, der der Silbermünze Dirhem, das ist die Drachme, der des Kupferstücks Fuls. Alle Namen sind also dem römischen und griechischen Münzwesen entlehnt. Während der Dauer des omajjadischen und in der ersten Zeit des abassidischen Kalifats stand das Recht der Prägung nur den Kalifen zu. Als das Kalifen-Reich zerfiel, fingen auch die kleineren Dynastien zu prägen an: So die Idrisiden in Nordafrika, ein Zweig der Omajjaden in Spanien, die Taheriden in Chorasan, die Samaniden in Transoxanien und viele andere. Die Münzen der Samaniden sind für uns insofern von besonderem Interesse, als sie in Folge des großartigen Handelsverkehrs, der einst zwischen Zentralasien und den Slaven-Ländern bestand, im zehnten Jahrhundert in großen Mengen in den Küstenländern der Ostsee kursierten. Noch sei erwähnt, dass unter den kleinen Dynastien Syriens und Mesopotamiens, entgegen dem oben erwähnten religiösen Verbot, zur Zeit der Kreuzzüge große Kupfermünzen mit bildlichen Darstellungen geschlagen worden sind. Meist sind diese Bilder von beliebigen antiken oder byzantinischen Münzen entnommen. Auch sonst kommen zuweilen einzelne Bilder auf späteren Münzen vor. So auf denjenigen der kleinasiatischen Seldschuken Löwe und Sonne u.a.m. Der wissenschaftliche Begründer der arabischen Numismatik ist der russische Orientalist Fraehn. Ein gutes Handbuch mit zahlreichen Abbildungen bildet der im Erscheinen begriffene Katalog des Britischen Museums (bis jetzt Band 1-6, London 1875/81, erschienen). Die größten Sammlungen arabischer Münzen befinden sich in Berlin, Jena, London, Paris und St. Petersburg.

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