Die Münzen aus der Zeit der Völkerwanderung

Von den in der Völkerwanderung auftretenden Nationen sind es der Reihe nach die Westgoten, Vandalen, Hunnen, Ostgoten und Langobarden, welche unser Interesse vorzugsweise in Anspruch nehmen. Von den gedachten Völkern haben die Hunnen, bekanntermaßen die rohen und unkultivierten unter ihnen, niemals eigene Münzen besessen. Sie verschwanden ebenso schnell, wie sie gekommen, wieder vom Schauplatz der Geschichte und blieben während der kurzen Zeit ihrer Herrschaft in Italien Barbaren, wie sie es vorher gewesen waren. Die Westgoten, welche, als sie in die Geschichte eintraten, am linken Ufer der Donau, etwa im heutigen Rumänien ihre Wohnsitze hatten, besaßen, so viel uns bekannt, damals keine eigenen Münzen. Auch während ihrer Herrschaft in Italien unter Alarich wurden von den Westgoten keine Münzen geprägt.

Erst in Gallien und in Spanien, wo selbst sie dauernde Wohnsitze eingenommen hatten, schlugen sie eigene Münzen, welche indessen äußerst selten sind. Sie umfassen den Zeitraum von etwa 586 n. Chr. bis zur Vernichtung des Westgotenreiches durch die Araber im Jahre 711. Auch von den Vandalen sind uns Münzen erst aus der Zeit ihrer Herrschaft in Nordafrika, also etwa von 428 bis 534 bekannt. Es sind ausschließlich Silber-und Kupfermünzen, nach dem Stil der gleichzeitigen byzantinischen und ostgallischen geprägt, mit lateinischer Aufschrift. Die Vandalen-Münzen sind im Allgemeinen ebenfalls selten, doch besitzen wir solche von allen fünf Königen, welche nach Genserich herrschten. Auch von Karthago gibt es aus der Zeit der Vandalen-Herrschaft kupferne Autonom-Münzen, welche zum Teil noch den, wahrscheinlich von den antiken Münzen überkommenen Pferdekopf tragen.

In den letzten Jahren des weströmischen Reiches gewann bekanntlich der Sueve Ricimer solchen Einfluss, dass er willkürlich über Thron und Reich verfügte. Er bekleidete sich selbst zwar nicht mit dem Purpur, doch besitzen wir einige Münzen, welche neben dem Bildnis des Kaisers das Monogramm des Ricimer tragen. Odoaker, richtiger wohl „Odovacar“ geschrieben, welcher im Jahre 476 dem weströmischen Reich ein Ende machte und sich den Titel „König von Italien" beilegte, hat ebenfalls das Münzrecht ausgeübt, doch sind von ihm nur wenige Stücke bekannt, darunter zwei höchst interessante Silbermünzen, welche auf der einen Seite sein bärtiges Brustbild mit der Umschrift „FLODOVAC“, auf der andern Seite sein Monogramm zeigen. Die Ostgoten besaßen gleichwie die oben genannten Völker anfänglich ebenfalls keine eigenen Münzen, schlugen aber solche während ihrer Herrschaft in Italien von 489-552 in ziemlich erheblichem Umfang nach dem Muster der vorgefundenen römischen.

Da indessen die Ostgoten mit Einwilligung und gewissermaßen im Auftrag des oströmischen Kaisers Italien erobert hatten und während ihrer Herrschaft daselbst die kaiserliche Oberhoheit anerkannten, so setzten ihre Könige fast auf alle Münzen zu ihrem eigenen Namen das Bild und den Namen des Kaisers. Eine weitere Eigentümlichkeit der ostgallischen Münzen, welche also nicht als eigentliche Autonom-Münzen betrachtet werden können, aber in allen Metallen geprägt wurden, sind ferner die auf ihnen häufig vorkommenden, oft schwer zu entziffernden Monogramme der Königsnamen. Die Stadt Rom hatte unter den Ostgoten ebenfalls das Recht, Kupfermünzen zu prägen, von welchen noch viele auf uns gekommen sind. Sie tragen auf der Vorderseite meist den Kopf der Roma mit Helm und die Umschrift INVICTA ROMA. Auch von Ravenna gibt es aus der Zeit der Ostgoten-Herrschaft Münzen von Kupfer.

Nach dem Ende des Ostgotenreiches wurde Italien bekanntlich dem oströmischen Reiche einverleibt, doch bemächtigten sich die Langobarden bald des ganzen Nordens von Italien. Von den Königen derselben (bis auf den letzten, Desiderius, 736-774) sind ebenfalls Münzen bekannt, doch sind selbige von großer Seltenheit. Von den übrigen in der Völkerwanderung auftretenden Nationen haben uns nur noch die Sueven und Burgunder einige Münzen hinterlassen.

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