Die römische Sesterzrechnung

Seit Ende des sechsten Jahrhunderts bildete der Denar die hauptsächlichste römische Kurantmünze, welche nicht nur innerhalb der Grenzen des Reiches, sondern, soweit sie aus gutem Silber war, auch darüber hinaus und noch lange nach dem Untergange der westlichen Hälfte als Handelsmünze allgemeine Geltung hatte. Dies beweisen die zahlreichen Denare, welche beispielsweise in den Ostseeprovinzen und in Polen bald für sich allein, bald mit späteren Münzen zusammen noch heute gefunden werden. Gleichwohl war die Rechnungseinheit der Römer unter den Kaisern bis Diocletian, wie auch schon in der letzten Zeit der Republik der Sesterz = 1/4 des Denars. Bis tausend wurden die Sesterze einfach gezählt, „trecenti sestertii“ waren also 300 Sesterze.

Sobald es sich indessen um Darstellung eines Mehrfachen von tausend handelte, bediente man sich oft gewisser Abkürzungen, indem man „sestertius appositiv“ oder in der Genitiv-Form sestertium (für sestertiorum) zum Lia hinzusetzte und das Wort selbst wegließ. So bedeuten beispielsweise trecenta sestertia 300.000 Sesterzen. Eine Million wurde in der Regel mit decies, zwei Millionen mit vicies, drei Millionen mit tricies usw. sestertium bezeichnet. Die Genitiv-Bedeutung von sesteriium ging schließlich bei dieser Zählweise ganz verloren und man bildete sich, ähnlich wie die Griechen in ihrem Talent, eine große Rechnungsmünze, das Sestertium, welches 100.000 Sesterzen enthielt. Das alte Münzzeichen für das Wort Sesterz IIS (in den alten Handschriften gewöhnlich HS geschrieben) wurde beibehalten, daneben unterschied man aber auch die Tausende und Hunderttausende dadurch, dass man bei ersteren über die Zahlzeichen einen waagerechten Strich setzte und bei letzteren außerdem noch an jeder Seite einen senkrechten Strich hinzufügte.

So waren:

  • HS decem oder HSX = decem sestertii (10 Sesterzen)
  • HS decem milia oder HSX = decem milia sestertium (I0000 Sesterzen) 
  • HS decies oder HSIXI decies sestertium (1 Million Sesterzen).

Als Beispiele der römischen Sesterzrechnung sollen hier einige bei den Schriftstellern vorkommende, auch in historischer Beziehung nicht uninteressante Zahlenangaben folgen. So betrug der senatorische Census zur Kaiserzeit 1 Million Sesterzen (ungefähr 220.000 Mark), das Gehalt eines Legionstribunen 25.000 Sesterzen (ungefähr 5.500 Mark), das Gehalt eines Direktors der kaiserlichen Staatspost 700.000 Sesterzen (ungefähr 22.000 Mark), das Vermögen des M. Crassus 170 Millionen Sesterzen (ungefähr 37.400.000 Mark) und das Vermögen des Augur Cn. Lentulus, das höchste, welches uns überhaupt aus dem Altertum bekannt ist, 400 Millionen Sesterzen (ungefähr 88.000.000 Mark).

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