Der Rubin ist einer der vier kostbaren Edelsteine. Die anderen sind Smaragd, Saphir und Diamant. Rubin kommt vom lateinischen "rubens" und bedeutet rot. Seit Jahrhunderten stehen Rubine an der Spitze von Luxus und sagenumwobenen Überlieferungen.
Was diesen Stein von weniger geschätzten Edelsteinen abhebt, ist die natürliche Schönheit des Rubins. Rubine werden aus Korund hergestellt. Korund gibt es in vielen anderen Farben, aber diese Farben werden als dann Saphire klassifiziert. Rosafarbener Korund wird manchmal als rosafarbener Saphir und ein anderes Mal als rosafarbener Rubin bezeichnet, je nach Farbton, Region und persönlicher Meinung. Rubin erhält seine rote Färbung von Spurenmengen an Chrom.
Rubin misst 9 auf der Mohs-Härteskala, an zweiter Stelle nach dem Diamanten und gleichauf mit dem Saphir. Dies macht den Rubin zu einem extrem harten und langlebigen Edelstein.
Rubine symbolisieren Macht und Schutz. Wenn er als Talisman getragen wurde, glaubte man, dass der Rubin die Krieger im Kampf schützen würde. Rubine werden viermal in der Bibel erwähnt. Die Bibel assoziiert diese Edelsteine mit Schönheit und Weisheit. Nach alter Folklore glaubten die Menschen in Indien, dass Rubine ihnen helfen würden, mit ihren Feinden in Frieden zu leben. Der Rubin gilt als Gebrutsstein des Monats Juli. Thailand ist eines der führenden Zentren für den Abbau und die Produktion von Rubinen, weitere führende Länder sind Madagaskar, Sri Lanka und Indien.
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts wurden rote Spinelle für Rubine gehalten. Berühmte Steine wie der "Black Prince's Ruby" und der "Timur Ruby" wurden für Rubine gehalten, bis man entdeckte, dass sie und viele andere rote Steine in Wirklichkeit rote Spinelle waren. Einige berühmte Rubine sind der "Rosser Reeves Star Ruby", der "Edwardes Ruby" und der "De Long Star Ruby". Im Jahr 2011 wurde ein 8,24-karätiger Rubinring von Van Cleef & Arpels, der Elizabeth Taylor gehörte, für 4,2 Millionen Dollar versteigert, wobei der Preis pro Karat etwa 500.000 Dollar betrug. Der teuerste jemals verkaufte Rubin war der "Hope Rubin", der 32,08 Karat wiegt und für 6,74 Millionen Dollar verkauft wurde.
Hochwertige Rubine, die über 10 Karat wiegen, können für viel mehr verkauft werden als ein Diamant ähnlicher Größe. Einige große Rubine haben Verkaufspreise von über 190.000,00 Euro pro Karat erzielt. Diamanten vergleichbarer Größe erzielen im Durchschnitt einen Verkaufspreis von ca. 105.500,00 Euro pro Karat. Rubine dieser Größenordnung sind deutlich seltener als größere Diamanten, was den Preisunterschied erklärt. Der begehrteste Farbton des Rubins ist ein tiefes Rot mit einem Hauch von Blau, das als "Taubenblut" bezeichnet wird. Einschlüsse (oder Unvollkommenheiten) in Rubinen sind zu erwarten und werden im Allgemeinen gut toleriert. Wenn jedoch Einschlüsse die Transparenz oder Brillanz des Steins beeinträchtigen, sinkt der Wert des Rubins dramatisch. Viele hochwertige Rubine werden in Myanmar (ehemals Burma) abgebaut, daher kommt auch der Begriff "burmesischer Rubin".
Wie Smaragde haben fast alle Rubine irgendeine Art von Unvollkommenheit, die bei der Identifizierung von synthetischen Rubinen hilft. Synthetische Rubine können durch das Fehlen von Einschlüssen identifiziert werden. Simulierte Rubine wurden seit den 1850-er Jahren in der Schmuckherstellung verwendet. Diese sind auch als Granat-Doubletten bekannt, bei denen ein Stück Granat mit einem rosaroten Glasstück verschmolzen wird. Dadurch entsteht ein Edelstein, der wie ein sehr teurerer Rubin aussieht. Weniger teure Schmuckstücke aus der viktorianischen Ära enthalten diese Edelsteine. Synthetische "Flammenfusions"-Rubine kamen in den späten 1800er Jahren auf den Markt. Der Chemiker Auguste Verneuil perfektionierte diese Methode und ließ sein Rubinmaterial auf der Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 ausstellen. Die meisten modernen Rubine werden behandelt, um ihre Farbe und Haltbarkeit zu verbessern. Zu den Behandlungen gehören Wärmebehandlung, Bestrahlung und das Auffüllen von Brüchen. Alle Behandlungen sollten jedoch dem Käufer gegenüber offengelegt werden. Der allererste funktionierende Laser wurde im Jahr 1960 von Theodore H. Maiman mit einem synthetischen Rubinkristall hergestellt. Synthetische Rubine werden nicht nur in der Lasertechnik, sondern auch in der Mikroelektronik eingesetzt.
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