Die ältesten uns bekannten griechischen Münzen haben nur auf einer Seite eine bildliche Darstellung und sind mit geringen Ausnahmen von Silber, während diejenigen der Lydier und Perser anfänglich zumeist aus Gold waren. Daneben gibt es noch eine, vorzugsweise von den griechischen Kolonien in Kleinasien ausgegangene Art uralter Münzen, welche aus gemischtem Gold und Silber, geprägt sind. Die Art der Herstellung aller dieser Münzen war einfach. Man legte ein kugel- oder linsenförmig gegossenes Stück Metall auf einen Amboss, in welchen das der Münze zu gebende Bild (der Unterstempel) eingegraben war.
Dann setzte man auf die obere Seite des Metallstücks den Oberstempel, ein meißelförmiges, unten abgeflachtes Instrument und schlug auf das obere Ende des letzteren mit dem Hammer, dass sich sowohl das Münzbild als auch das untere Ende des Oberstempels auf dem Metallstück, welches gleichzeitig durch den Hammerschlag eine flache Form annahm, abdrückte. Es ist allerdings auch denkbar, dass das Verfahren umgekehrt war, indem der Oberstempel das Münzbild trug.
Die untere Fläche des zweiten, Stempels ohne Bild hatte eine quadratische Form, oder ein einfaches erhaben geschnittenes Quadrat, so dass sich auf der Rückseite der Münzen viereckig begrenzte Vertiefungen bildeten, welche unter dem Namen des „Quadratur incusum" bekannt sind. Dasselbe war meist durch Linien geteilt und wurde später mit einzelnen Zeichen versehen, bis man endlich dazu überging, in den zweiten Stempel ebenfalls ein richtiges Bild einzugraben und auf diese Weise zweiseitig geprägte Münzen zu erzielen. Die quadratische Form des zweiten Stempels wurde indessen, auch nachdem demselben Bild und Aufschrift eingegraben war, an manchen Orten, z. B. in Athen, auf Aegina und Rhodos noch lange beibehalten.
Der Stil der ältesten Münzen ist einfach und kunstlos: die Typen sind häufig dem Tier- oder Pflanzenreich entnommen, auf den in Kleinasien geprägten Münzen kommen auch phantastische Tiergestalten vor, wie die Sphinx und der Greif. Erst später setzte man auf die Münzen das Bild einer Gottheit oder deren Kopf. Aufschriften enthalten die ältesten Münzen nicht, da jedoch die genannten Typen wappenähnlich die Stadt oder das Land bezeichnen, in welchem sie geprägt wurden, so lässt sich ihr Ursprung aus späteren Münzen, welche neben dem Wappen auch den Stadtnamen etc. enthalten, oft mit Sicherheit bestimmen.
So führten die Münzen von Aegina eine Meeresschildkröte, von Böotien einen eigentümlich geformten Schild, von Corinth einen Pegasus, von Ephesus eine Biene, von Melos einen Apfel, von Rhodus eine Rose, von Chios eine geflügelte Sphinx, von Barce und Cyrene in Afrika die Silphiumpflanze, deren Saft ein berühmtes Gewürz und Heilmittel gab und welche die Cyrenaica, da sie dem Handel mit dieser Pflanze vornehmlich ihren Reichtum verdankte, zum Typus ihrer Münzen annahm.
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