Edelsteine, Perlen & Schmucksteine

Die Schmucksteine

Genauso wie bei Metallen, zum Beispiel Gold oder Silber, gibt es auch unter den Mineralien eine bestimmte Anzahl von, durch Schönheit und anderweitige Eigenschaften, ausgezeichnete Steinarten, die seit geraumer Zeit zum Schmuck oder sonstiger künstlerischer Verwendung auserkoren worden sind. Ihre Schönheit kann sich durch ganz unterschiedliche Merkmale zeigen. Sie beruht zum Teil auf Durchsichtigkeit und Klarheit, auf Glanz oder Farbe, oder sogar auf einem außergewöhnliche Farbenspiel. Unterschiedliche Farbspiele können oberflächlich sein oder sich im Inneren des Steins manifestieren. Im ersten Fall reflektiert das Licht an der Oberfläche des Steins, im zweiten Fall bewegt sich das Licht schillernd im inneren des Steins.

Die unterschiedlichen Schmucksteine und ihre Eigenschaften

Nur sehr selten treten diese Eigenschaften gemeinsam in einem Schmuckstein auf. Doch es gibt tatsächlich Schmucksteine, die sowohl äußerlich als auch im Inneren schillern und ein Lichtspiel zeigen. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist der gefärbte rote oder blaue Diamant. Bei anderen Schmucksteinen fehlt das Farbenspiel aber sie zeigen ihrer Schönheit durch die Durchsichtigkeit, Glanz und Farbe. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist der Rubin. Andere Steine bestechen durch ihre wunderschönen Farben, beispielsweise der Türkis. Oder sie zeichnen sich durch einen außerordentlichen Farben-Schiller aus, wie der Opal. Schließlich gibt es auch noch Steine, die sich durch das gänzliche Fehlen von Farben hervorheben. Durchsichtige, klare und ganz farblose Steine nennt man auch „wasserhelle“ Steine. Ein Beispiel hierfür ist der wasserhelle Diamant.

Wichtige Eigenschaften von Schmucksteinen

Wenn ein Stein sich zur Verwendung als Schmuckstein eignen soll, so muss er, außer der erforderlichen Schönheit, noch eine andere Eigenschaft besitzen. Ganz besonders wichtig ist eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse. Es gibt Mineralien, die so weich sind, dass schon die kleinste Berührung ihre Schönheit angreift und sie negativ beeinflusst. Solche Steine werden sich nicht sehr gut zum täglichen Tragen als Schmuckstück eignen.

Andere Steine sind härter, werden aber durch den unvermeidlich auftretenden Staub, der zum großen Teil aus winzigen Partikelchen des harten Quarz besteht, angegriffen. Auch diese Steine können für die Herstellung von Schmuck kaum in Betracht kommen, mögen sie auch noch so schön sein. Eine gewisse Härte ist also unbedingt erforderlich, wenn eine Steinart sich zur Verwendung als Schmuckstein eignen soll.

Edelsteine und Juwelen

EdelsteineEs gibt jedoch noch andere wichtige Voraussetzungen für Schmucksteine. Ein Ringstein, der vielfacher Reibung und Anstößen ausgesetzt ist, muss härter sein, als ein Schmuckstein, der in eine Brosche eingesetzt wird, wo er nur selten Stößen oder Reibung ausgesetzt ist. Steine, welche diese Eigenschaften im größten Maße vereinigen, nennt man Edelsteine oder Juwelen. Ihre Zahl ist, verglichen mit der Anzahl der bekannten Minerale, relativ klein. Edelsteine und Juwelen kommen innerhalb der Erdkruste nur sehr selten vor, was sie besonders wertvoll macht. Diese Seltenheit lässt sie in der Wertschätzung ansteigen. Andere Steine, die häufiger vorkommen, sind wesentlich günstiger im Preis. Doch auch sie können die benötigten Eigenschaften von Schmucksteinen erfüllen. Aus künstlerischer Sicht spielt es keine große Rolle, ob ein Stein edel ist oder ob es sich um einen günstigeren Schmuckstein handelt. Hier steht die Schönheit des Steins im Vordergrund.

Abbildung von Edelsteinen:
Geschliffene Diamanten, unbearbeiteter Saphir, Rubin, Amethyst und Smaragd (roh).

Die schönsten, härtesten und seltensten, also auch teuersten Schmucksteine nennt man Edelsteine. Diejenigen, welchen diese Eigenschaften lediglich im geringeren Maße erfüllen, Halbedelsteine. Diese Einteilung ist jedoch nicht starr und unverrückbar. Manche Steine werden zu den Edelsteinen gezählt, obwohl sie nicht besonders hart sind. Andere Halbedelsteine sind nicht besonders schön oder sogar recht zahlreich vorhanden.

Empfindliche Edelsteine

Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist der Smaragd. Er gilt als einer der wertvollsten Edelsteine der Welt, ist aber verhältnismäßig weich. Einzig seine Farbe macht den Smaragd so selten und begehrt. Das wunderschöne Smaragdgrün macht vor allem die Tadellosen Exemplare sehr kostbar.

Ähnlich verhält es sich mit edlen Opalen und Türkisen. Sie sind recht weich, der Türkis ist sogar undurchsichtig, beide zählen jedoch auch zu den Edelsteinen. Im Gegensatz dazu gilt der harte und durchsichtige Amethyst als Halbedelstein. Ein Grund hierfür könnte die Tatsache sein, dass man recht leicht sehr schöne Exemplare entdecken kann. Der Stein ist also nicht besonders selten.

Die Wertigkeit der Edelsteine

Selbstverständlich sind auch innerhalb einer Gattung von Edelsteinen nicht alle Exemplare gleichwertig. Der Grad der Härte ist zwar der gleiche, Durchsichtigkeit und Farbe aber differieren so stark, dass neben den wertvollsten und kostbarsten Edelsteinen in der gleichen Gattung auch Steine vorkommen, die völlig wertlos und für die Schmuckherstellung unbrauchbar sind.

Die Einteilung in Edelsteine und Halbedelsteine geht daher nicht mit der wissenschaftlichen Einteilung der betreffenden Steinarten einher. Es gibt beispielsweise in der Mineralspezies Beryll, außer den kostbaren Smaragd, noch den gelben Goldberyll und den blass-grünlich blauen Aquamarin. Beide Steine sind äußerlich nicht so edel anzusehen, wie der Smaragd. Der Beryll tritt in der Regel trüb und unschön auf, sodass man ihn für die Schmuckherstellung nicht verwendet. Er wird nicht als Edelstein gezählt. Der Aquamarin wird hingegen gerne in Schmuckform getragen.

Es gibt jedoch eine grobe Einteilung der Mineralien in durchsichtige, also „edle“ und undurchsichtige, „trübe“ oder „gemeine“ Mineralien. Den größten Einfluss auf die Wertschätzung der Steine hat jedoch seit jeher die Mode. Der Kunstgeschmack verändert sich immer wieder und bevorzugt mal den einen, mal den anderen Schmuckstein, ohne einen ersichtlichen Grund. Im Wandel dieser Bewegung verändert sich auch der Preis der Schmucksteine. Im besten Fall wird ein Stein sehr wertvoll und hoch gehandelt. Im ungünstigsten Fall kann ein Stein auch von der Liste der verkäuflichen Edelsteine gestrichen werden. Langfristige Beobachtungen zeigen deutlich, dass die verschiedenen Steinarten im Kunstgewerbe und in der Mode abwechseln, und zwar zwischen der vollen Farbe (Fantasie-Stein) und den farblosen Diamanten.

Die Entwicklung der Mode beeinflusst die Geschichte der Edelsteine

Lange Zeit herrschten die farblosen Diamanten vor. Dann vollzog sich der Wandel hin zu farbigen Steinen. In traditionsreichen Juwelieren suchte man früher vergebens nach bunten Schmucksteinen. Hier dominierten farblose Diamanten. Darauf folgte eine große Welle farbiger Steine, wie Rubine, Saphire, Smaragde, Granaten und Topas. Heute schleift man fast alle Mineralien, deren natürliche Beschaffenheit es zulässt, zu Schmucksteinen.

In manchen Ländern gelten einheimische Steine als besonders wertvoll. Außerhalb dieser Länder kennt man die Steine kaum und bietet nicht sehr viel dafür. Der Wert eines Steins kann sich also auch regional verändern.

Heutzutage lassen sich die unterschiedlichen Schmucksteine sehr gut behandeln und verarbeiten. Die verschiedenen Steine lassen sich zu ganzen Kompositionen zusammenfügen. Dem Farbsinn und dem Kunstgeschmack kann beinahe alles geboten werden und für alle Vorlieben ist etwas dabei.

Was macht den Edelstein eigentlich „edel“?

Früher war man der Meinung, die Edelsteine seien aus besonders edlen Substanzen zusammengesetzt. Dies hat sich als Irrtum erwiesen: Es sind vielmehr die Inhaltsstoffe der Steine, wie beispielsweise Kohlenstoff oder Tonerde, aus denen die kostbarsten Steine bestehen. Die Zusammensetzung der einzelnen Steine ist sehr mannigfaltig. Manche Steine zeigen eine sehr einfache Struktur, andere sind aus verschiedenen Grundelementen zusammengesetzt. Ihre Struktur kann sehr kompliziert sein.

Der Diamant hingegen besteht nur aus einem einzigen Element, nämlich aus Kohlenstoff, allerdings in einer ganz besonderen Art der Ausbildung. Er bildet eine große Ausnahme, was ihn unter anderem so wertvoll und beliebt macht. Alle andern Edelsteine bestehen aus mehreren Grundbestandteilen. Ihre Zusammensetzung auch nur annähernd aufzuzeigen, würde hier zu weit führen. An dieser Stelle sollte nur erwähnt sein, dass ein Stein aus der Reihe der Voll-Edelsteine, der Türkis, unter seine Hauptbestandteile auch ein im Verhältnis nicht unbeträchtliche Menge Wasser in sich trägt. Auch der Malachit ist wasserhaltig.

Die Gemeinsamkeit der Edelsteine

Beinahe alle Edelsteine teilen sich eine wichtige Eigenschaft: In ihrer ursprünglichen, natürlichen Form sind ihre Flächen regelmäßig und erscheinen begrenzt. Wissenschaftlich ausgedrückt spricht man von einer kristallisierten Struktur. Doch auch in diesem Punkt gibt es einige Ausnahmen. Manche Edelsteine sind nicht kristallisiert, sondern stets unregelmäßig gestaltet. Man nennt sie „amorph“.

Die kristallisierten Edelsteine entwickeln sich nach ganz bestimmten Gesetzen, sodass jeder einzelne Stein eine bestimmte Kristallform oder eine ganze Reihe solcher Formen entwickelt. Die Beobachtung dieser Entwicklungen unterliegt einer eigenen Wissenschaft: Die Kristallografie.

Der kristallinische Aufbau

Auf dem kristallinischen Aufbau der Edelsteine beruht eine sehr bemerkenswerte Eigenschaft, die sogenannte Spaltbarkeit. Bei vielen Steinen ist der innere Zusammenhang in die eine Richtung schwächer, als in die andere Richtung. Diese Tatsache führt dazu, dass der Stein schon durch einen sehr starken Schlag in der betreffenden Richtung und in vollkommen ebene Flächen auseinanderbricht. Die ebenen Flächen entstehen durch den geringen Zusammenhalt und werden durch die Spaltung sichtbar.

Ein Topas ist beispielsweise sehr gut spaltbar, er bricht in der Regel in eine bestimmte Richtung ab. Ein Diamant hingegen bricht regelmäßig in vier Richtungen ab. Ein Smaragd hingegen lässt sich nicht so leicht spalten, er bricht unregelmäßig ab und bildet unterschiedliche Spaltebenen aus, die teilweise krumm sind.

Es gibt auch Edelsteine, die sich überhaupt nicht spalten lassen, diese kann man nur zerschlagen oder zerbrechen, ihre Bruchstellen sind immer unregelmäßig. Steine, die keine gute Spaltbarkeit aufweisen, sind in der Regel nicht kristallisiert. Diese Tatsache erleichtert die Unterscheidung von echten Edelsteinen und nachgemachten Glassteinen. Eine nicht vorhandene Spaltbarkeit kann nachweisen, dass ein Stein lediglich aus Glas besteht und es sich nicht um einen echten Edelstein handelt.

Schwierigkeiten des Spaltvorgangs

Nach einer Spaltung kommt es gelegentlich zu einem unerwünschten Nebeneffekt der Spaltbarkeit: Im Inneren des Steins können sich Risse bilden. Diese Risse verändern die Lichtbrechung und beeinflussen die Schönheit eines Steins erheblich. Leider sinkt ein Edelstein, mit Rissen im Inneren, sofort in seinem Wert. Solche Risse nennt der Juwelier "Federn". Es handelt sich dabei, vor allem an durchsichtigen Steinen, um schwerwiegende Fehler. Ein großes Problem mit diesen Fehlern ist, dass sie sich nachträglich erweitern können und im schlimmsten Fall sogar dazu führen, dass der gesamte Edelstein zerbricht. Zeigt ein Stein bereits im Rohzustand solche inneren Risse, wird er nicht für die Schmuckherstellung verwendet. Würde man einen solchen Stein bearbeiten und schleifen, drohte das Zerbrechen des Steins. Weil gerissene Steine dies nicht aushalten würden, werden sie aussortiert.

Der Vorteil des Schleifens

Andererseits ist gerade für das Schleifen die Spaltbarkeit bei Edelsteinen ein großer Vorteil und eine wesentliche Erleichterung der Arbeit. So werden beispielsweise rohe Topase, welche für einen Schmuckstein zu groß sind, auf Grund ihrer leichten Spaltbarkeit schnell und ohne den geringsten Materialverlust in einzelne, kleinere Stücke zerlegt. Andere Steine hingegen, die man nicht spalten kann, müssen unter Aufwendung großer Mühe, Zeit und Kosten zersägt oder zerschnitten werden.

Die Spaltbarkeit ist besonders beim Schleifen des Diamanten von sehr Bedeutung. Der Diamant lässt sich leicht in ein Spaltungsstück, von der Form des regulären Oktaeders, spalten. Diese Form sieht schon fast wie der Brillantschliff aus, die der Diamant am Ende erhalten soll. Man braucht also nach dem Wegspalten der überflüssigen Teile nicht mehr so viel wegzuschleifen, als ohne diese vorgängige Manipulation notwendig wäre. Auch behalten die abgespaltenen Stücke ihren Wert, während sie, wenn man sie durch Schleifen entfernte, vollkommen zerstört werden würden. Ohne die Möglichkeit den Stein zu spalten, wäre seine Bearbeitung wesentlich mühseliger und kostspieliger.

Edelsteine schleifenEdelsteine schleifenEdelsteine schleifen

Die beeindruckende Härte des Edelsteins

Unter der Härte eines Edelsteines versteht man den mehr oder weniger großen Widerstand, den der Stein während der Bearbeitung, einem anderen Mineral entgegensetzt. Fährt man mit der scharfen Kante des einen Steins über eine glatte Fläche des andern Steines, so entsteht ein deutlich sichtbarer Ritz im weicheren Stein. Ritzt keiner den andern, sind beide Steine gleich hart. Ein recht hoher Härtegrad ist für durchsichtige Steine sehr wünschenswert. Dies hat einen einfachen Grund: Hat der durchsichtige Edelstein auch nur den kleinsten Ritz, kann sich dieser im Inneren des Steins vielfach spiegeln. Solche Fehler im Stein werten das Schmuckstück erheblich ab, selbst wenn der Ritz auf der Seite des Edelsteins ist, die in einer Fassung liegt.

Die Dauerhaftigkeit der Schönheit eines Schmucksteins basiert daher auf seiner Widerstandskraft gegen äußere Einflüsse. Doch die Härte eines Schmucksteins macht ihn nicht nur widerstandsfähiger, sondern sie ist auch Teil seiner eigentlichen Schönheit. Harte Steine haben eine glattere und glänzendere Oberfläche, die facettenreicher ist als die Oberfläche eines weicheren Steins. Auch die schärferen Ecken und Kanten machen einen harten Stein noch schöner. Bei der Bearbeitung gilt es also zuerst herauszufinden, wie hart ein Stein ist, damit die weitere Verarbeitung auf den speziellen Härtegrad ausgerichtet werden kann.

Hier nun ein paar Beispiele der am meisten verwendeten Schmucksteine:

  • 1. Bernstein
  • 2. Gagat (Chrysopras)
  • 3. Türkis
  • 4. Opal
  • 5. Malachit
  • 6. Lapislazuli
  • 7. Nephrit
  • 8. Adular (Sonnenstein)
  • 9. Labradorstein
  • 10. Chalcedon (Achat, Carneol)
  • 11. Quarz (Bergkristall, Amethyst, Citrin, Jaspis)
  • 12. Topas
  • 13. Turmalin
  • 14. Roter Granat
  • 15. Zirkon (Hyacinth)
  • 16. Beryll (Smaragd, Aquamarin)
  • 17. Chrysoberyll
  • 18. Korund
  • 19. Diamant

Die Durchsichtigkeit des Schmucksteins

Unter den Eigenschaften der Edelsteine wird kaum eine durch den Schliff in so hohem Grade gefördert und entwickelt, wie die Durchsichtigkeit. In rohem Zustand ist die Oberfläche meistens rau und die Farbe zeigt sich eher trüb, so dass das Licht den Edelstein nur eingeschränkt durchdringen kann, wenn überhaupt. Gerade bei den kostbarsten Juwelen ist die Eigenschaft der Durchsichtigkeit ganz besonders entwickelt, beispielsweise beim Diamanten, Rubin und dem Saphir. Allerdings gibt es auch weniger hochwertige Schmucksteine, deren Durchsichtigkeit häufig gefördert wird, was sie wertvoller macht. Es handelt sich dabei beispielsweise um den Bergkristall und den Amethysten. Ein hoher Grad von Durchsichtigkeit trägt sehr zu erhöhter Wertschätzung eines Schmucksteins bei. Indessen sind auch Edelsteine erster Ordnung nicht oder nicht vollkommen durchsichtig, wie beispielsweise der edle Opal und der Türkis, bei den Halbedelsteinen ist es der Achat, der Malachit und der Chrysopras.

Der Grad der Durchsichtigkeit

Den höchsten Grad von Durchsichtigkeit bezeichnet man als "wasserhell", womit zugleich noch der Begriff absoluter Farblosigkeit verbunden ist. Wasserhelle Steine sind beispielsweise der Diamant und der Bergkristall. Hinzu kommt noch die Klassifizierung des „reinsten Wassers“, beziehungsweise des zweiten oder dritten Wassers. Sie beschreibt die mehr oder weniger stark ausgeprägte Trübung des Steins, beziehungsweise den Grad der Abweichung, von der absoluten Farblosigkeit und Klarheit des Steins.

Geht die Trübung weiter, so dass von vollständiger Durchsichtigkeit nicht mehr gesprochen werden kann, so nennt man den Stein „halb-durchsichtig“. Lässt er nur ein unbestimmtes Schimmern durch, so heißt er „durchscheinend“.

In die erste Kategorie gehört in den meisten Fällen der eigentliche Chalcedon, in die letztere der edle Opal. Bei vielen Steinarten, welche kein Licht mehr durchlassen, schimmert es an scharfen Kanten etwas durch. Ein gutes Beispiel hierfür sind Bruchstücke des Chrysopras. Sie sind von einem hellen Saum umgeben, wenn man sie gegen das Licht hält. Diese Eigenschaft nennt man „kanten-durchscheinend“.

Undurchsichtige Steinarten

Steinarten, die weder kanten-durchscheinend, noch halb-durchsichtig oder voll-durchsichtig sind, nennt man „undurchsichtig“. Sie können nur durch ihren Glanz und die Schönheit ihrer Farbe wirken, wie z. B. der Hämatit (Blutstein). Auch diejenigen Steine, welche wir als wasserhell, also als absolut durchsichtig bezeichnen, lassen doch nicht alles Licht durch, sondern werfen einen Teil des Lichtes zurück, wie es übrigens alle Körper mehr oder weniger tun. Gelangt dieses zurückgeworfene Licht in das Auge des Betrachters, so empfinden wir dies als Glanz, und sprechen je nach der Stärke dieser Empfindung von sehr glänzenden oder spiegelnden, von glänzenden, von schimmernden oder matten Steinen.

Die unterschiedlichen Arten des Glanzes

Außer der absoluten Stärke des Glanzes kann ein Kenner auch verschiedene Arten des Glanzes, bei den unterschiedlichen Steinarten, unterscheiden. Man bezeichnet diese unterschiedlichen Glanzempfindungen bei Edelsteinen, indem man das Aussehen anders gearteter glänzender Körper zum Vergleich heranzieht. So spricht man von einem Metallglanz, Glasglanz, Diamantglanz, Perlmutt-Glanz, Samt-, Seiden-, Atlas Glanz oder Fettglanz. Der Metallglanz kommt nicht häufig vor und ist immer mit völliger Undurchsichtigkeit verbunden. Ein Beispiel dafür ist der Blutstein. Dagegen ist der Glasglanz, besonders bei durchsichtigen Mineralien, sehr häufig vorhanden: Er ist dem Topas, Bergkristall, Rubin, Saphir und Smaragd zugeordnet. Zeigt ein Stein mit einem solchen Glanz noch ein starkes Lichtbrechungs- und Farbenzerstreuungs-Vermögen, so spricht man vom Diamantglanz, den man hauptsächlich nur bei dem Stein findet, der ihm den Namen gegeben hat. Das goldig glänzende Tigerauge zeigt, aufgrund seiner feinfaserigen Struktur, den Seiden oder Atlas-Glanz. Der Perlmutt-Glanz kommt als Ausnahmeerscheinung auf manchen Steinen vor, aber nur auf den Flächen, welche mit der vollkommenen Spaltbarkeit parallel gehen. Fettglanz kommt bei Schmucksteinen kaum vor, außer bei dem Nephrit, einen mit ihm verwandten Glanz, den Wachsglanz, hat der Türkis.

Die Totalreflexion

Eine für die Schmuckwirkung des Steines ungemein wichtige Erscheinung haben wir noch in der Lichtbrechung und der Farb-Zerstreuung zu betrachten. Es kommen hierbei ausschließlich die durchsichtigen Steine in Betracht, welche in mehr oder weniger hohem Grad die Eigenschaft besitzen, die in sie eindringenden Lichtstrahlen zu brechen. Das bedeutet, dass die Steine die Lichtstrahlen von ihrer ursprünglichen Richtung ablenken. Dies geschieht nicht nur beim Ein- sondern auch beim Austritt der Lichtstrahlen aus dem Stein. Manchmal ist die Lichtbrechung so stark, dass die Lichtstrahlen regelrecht zurückgeworfen werden, d. h. dass das Licht, anstatt aus dem Stein wieder auszutreten, völlig zurückgeworfen wird. Hierdurch scheint sich der Stein mit Licht zu füllen und wirkt feurig und leuchtend. Diesen Vorgang bezeichnet man als Totalreflexion. Je stärker das Licht in das Innere des Steines zurückgeworfen wird, desto schöner ist sein Aussehen.

Die Farbzerstreuung

Bekanntlich kann man das gewöhnliche, farblose Tageslicht in die verschiedenen Regenbogenfarben zerlegen, wenn man es durch ein Prisma fallen lässt, man nennt diesen Vorgang Farbzerstreuung. Eine entsprechender Vorgang findet vielfach statt, wenn das Licht beim Eintritt in einen Edelstein abgelenkt wird: Er wird dabei sofort in seine verschiedenen Farben zerlegt.

Auf dieser Farbzerstreuung beruht das prächtige Farbenspiel, welches verschiedene Edelsteine, vor allem in unübertroffener Weise der Diamant, ganz unabhängig von ihrer eigentlichen Körperfarbe zeigen. Die Voraussetzung hierfür ist, dass sie richtig geschliffen und beleuchtet sind. Je zwei, nicht miteinander parallele Facetten des Steines bilden dabei das erwähnte Prisma, wodurch das einfallende Licht in seine verschiedenen Farbbestandteile zerlegt wird. Die Totalreflexion wirft dieses Licht zurück, so dass es bei der Betrachtung, an der dem Licht ausgesetzten Seite erscheint. Diese Erscheinung ist beim Diamanten schöner und stärker ausgebildet als bei anderen Edelstein, deshalb erscheint dieser Stein besonders hell und glänzt in den verschiedensten Regenbogenfarben.

Aus dem gleichen Grund erscheint ein anderer Stein, der ebenfalls durchsichtig, glänzend und farblos ist, die Eigenschaften der Farbbrechung und Lichtreflexion aber nicht oder nur in unbedeutendem Maße hat, wie der Bergkristall, stumpf und farblos neben einem Diamanten. Andererseits gewährt ein Brillant aus feinstem Strass einen ähnlichen Anblick wie ein echter Stein, weil diese Glassorte ebenfalls ein starkes Farbzerstreuungs-Vermögen und ähnliche Reflexion besitzt.

Der Schliff und das Farbenspiel des Diamanten

Die Farbzerstreuung des Diamanten ist der Grund, warum der Brillant für den Diamanten die günstigste Schliffform ist. Vergleicht man einen Brillanten mit einem als Rosette geschliffenen Diamanten, so fällt sofort auf, dass dieser nicht entfernt das schöne Farbenspiel aufweist, wie der Brillant. Die Form der Rosette und die Anordnung ihrer Facetten hat einen andern Gang der Lichtstrahlen in dem Stein zur Folge, welcher das Farbenspiel weniger entwickelt, als dies bei dem Brillanten der Fall ist. Aus demselben Grund haben auch viele kleine Diamanten, eng zusammengesetzt, eine brillantere Wirkung und mehr Feuer, als ein einzelner großer Diamant.

Neben Glanz und Durchsichtigkeit ist die auffälligste Eigenschaft der Edelsteine ihre Farbe. In diesem Zusammenhang sind zwei durchgreifende Unterschiede zu beobachten. Entweder es ist die Substanz des Steines als solche und in sich gefärbt, so dass die Farbe an allen Exemplaren eine konstante, auch beim kleinsten Stückchen und selbst beim feinsten Pulver deutlich erkennbare ist, wie z. B. der Malachit es zeigt; dann nennt man den Stein „farbig“.

Ist jedoch die Substanz an sich farblos und es sind ihr gewisse färbende Bestandteile (Pigmente) beigemischt, welche je nach ihrem mehr oder weniger starken Vorkommen die Färbung bedingen oder hervorrufen, dann nennt man das Mineral „gefärbt“. In diesem Fall, der für die meisten farbig erscheinenden Edelsteine gilt, ist die Farbe eine mehr zufällige, schwankende, unsichere Eigenschaft. Es können verschiedene Exemplare derselben Steingattung verschieden getönt sein, selbst eine unterschiedliche Tönung an einem einzigen Stein ist denkbar. Bei solcher Färbung erscheinen dünne Stückchen und Plättchen oder feines Pulver gewöhnlich mehr oder weniger farblos.

Ein Beispiel hierfür bietet der Quarz. Ist er ganz farblos, wasserhell und durchsichtig, so nennt man ihn Bergkristall. Ist er hingegen braun gefärbt, so heißt er Rauchtopas. Hat er eine violette Färbung, nennt man ihn Amethyst, ist er gelb heißt er Citrin und wenn er grün ist nennt man ihn Plasma. Ähnlich ist es mit dem Korund, der häufig wasserhell vorkommt. Der rote Korund ist der kostbare Rubin. Es kommen aber auch noch andere Farben vor. Genauso kann der Diamant unter Umständen alle erdenklichen Farben zeigen.

Die Pigmente im Schmuckstein

Die Intensität, die Tiefe und Sättigung der Farbe hängt in diesem Fall von der Menge des, in der Steinsubstanz eingeschlossenen, Pigmentes ab. Je größer diese Pigmentmenge ist, desto tiefer ist der Stein gefärbt. Ist sie ungleich verteilt, so wird auch die Färbung ungleich, fleckig oder wolkig sein. Es können auch an einem Stück verschiedene Pigmente eingelagert sein, dann beobachten wir das Erscheinen von zweierlei Farben. So zeigt der Saphir manchmal blaue ecken auf farblosem Grund, der Amethyst violette. Beim Turmalin kann man oft einen roten, von einer grünen Hülle umgebenen Kern finden, welche beiden Farben scharf gegen einander abschneiden. Der bunteste aller zu Schmuckzwecken verwendeten Steine ist der Achat, dessen Schönheit auf seinem Farbwechsel beruht. Er weist mehrere Farbtöne in den verschiedensten Zeichnungen auf, deren Eigenart durch die verschiedenen, beim Achat gebräuchlichen Benennungen, wie Baum-, Wolken-, Festungs-, Moosachat klar wird.

Über den Ursprung der färbenden Pigmente wissen wir heute zwar schon sehr viel, jedoch längst nicht alles. Beim Smaragd wurde eine geringe Menge einer Verbindung des Metalls Chrom gefunden, bei dem hell-grünen Chrysopras fand man Nickel. Dagegen ist als färbende Substanz beim Rauchtopas eine organische gefunden worden, ein dunkelbraunes, nach Benzin riechendes Öl. In anderen Fällen sind es abgegrenzte, kleinere Körperchen, welche der Grundsubstanz mechanisch beigemischt werden und eine bestimmte Färbung hervorbringen. Sie sind meist so fein, dass sie nur unter dem Mikroskop deutlich hervortreten. Sie weisen die Formen von Körnchen, Schuppen oder dickeren Nadeln auf.

Die prachtvolle Farbe des Lapislazuli wird durch zahllose blaue Körnchen hervorgebracht, welche in die farblose Grundmasse eingelagert sind. Der Feldspat wird meistens durch rote Schuppen des Minerals Eisenglanz gefärbt und wird dadurch zum "Sonnenstein".

Scheinbare und wirkliche Veränderungen des Schmucksteins

Die Farbe vieler Schmucksteine kann scheinbare und wirkliche Veränderungen erleiden. Eine scheinbare Veränderung ergibt sich bei manchen Steinen, wenn sie bei künstlichem Licht betrachtet werden. Der Amethyst ist bei Tageslicht schön violett, bei Kerzenschein unschön grau.

Im Gegensatz dazu behält der orientalische Amethyst, der violette Korund, seine Farbe auch bei künstlicher Beleuchtung. Ganz merkwürdig verhält sich der Alexandrit, eine Abart des Chrysoberylls: Er ist im Sonnenlicht grün, bei Nacht in künstlicher Beleuchtung rot. Gelbe Diamanten erscheinen bei Kerzenlicht farblos, während sie bei elektrischem Licht ihren gelben Schimmer beibehalten. Dass diese Eigentümlichkeiten, von denen man noch mehrere erwähnen könnte, für die Verwendbarkeit eines Steines für Schmuck nicht ganz unwesentlich sind, leuchtet ein. Einen praktischen Wert haben in einzelnen Fällen die wirklichen Farbveränderungen, welche auf künstlichem Weg, bei einzelnen Edelsteinen herbeigeführt werden können. Beispielsweise kann man manche Farben, besonders bei durch organische Pigmente hervorgerufenen Tönungen, durch starkes Erhitzen, bzw. Glühen zerstören und zum Verschwinden bringen. Es werden u.a. der braune Rauchtopas und der rötlich-gelbe Hyazinth durch Erhitzen farblos.

Der violette Amethyst jedoch wird dabei gelb und der dunkel-gelbe Topas rosarot. Man erhält dadurch Variationen, die als Schmucksteine geschätzt werden und die in der Natur nicht häufig vorkommen. Der rote Rubin wird in der Glühhitze zunächst ebenfalls farblos, beim Abkühlen erst grün und dann wieder rot wie vor der Prozedur. Eine sehr unschöne Eigenschaft mancher Edelsteine ist es, dass sie ohne bestimmte Ursache, wahrscheinlich jedoch durch die Einwirkung des Lichtes, mit der Zeit die Schönheit ihrer Farbe einbüßen. Manche Topase werden so merklich heller, Genauso der grüne Chrysopras und der Rosenquarz. Beim Türkis kann man ein Grünwerden der schönen, blauen Farbe beobachtet werden. Im Gegensatz dazu kann der Bernstein unter Umständen auf diese Art dunkelrot-braun werden und an Schönheit und Wert beträchtlich einbüßen. Ein sicheres Mittel, um dies zu verhüten, ist zur Zeit nicht bekannt.

Für eine direkte künstliche Färbung von Schmucksteinen kommen vor allem die Achate in Betracht, bei denen eine solche in großem Umfang mittelst verschiedener Flüssigkeiten vorgenommen wird. Sonstige Eigentümlichkeiten in der farbigen Erscheinung der Edelsteine werden bei der Besprechung der einzelnen Gattungen noch zur Sprache kommen.

Die Wärmeleitfähigkeit

In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, über die Wärmeleitfähigkeit der Edelsteine Bescheid zu wissen. Die meisten sind gute Wärmeleiter (Opal und Türkis bilden hier eine Ausnahme) und fühlen sich deshalb bei der Berührung mit der Fingerspitze oder der Zunge kalt an, kälter z. B. als Nachahmungen aus Glas. Es gehört aber schon eine gewisse Übung dazu, um den Unterschied mit Sicherheit herauszufinden. Umgekehrt fühlen andere, zu Schmuck verwendete Materialien, wie Jet und Bernstein, sich wärmer an als Glas und können dadurch von diesem unterschieden werden. Wie wir es bei den Edelmetallen schon gesehen haben, kommen auch die Edelsteine insgesamt auf zwei unterschiedliche Arten an Fundstätten vor:

Entweder an dem ursprünglichen Ort ihrer Entstehung, in das feste Urgestein eingeschlossen oder in verwitterten Gesteinsmassen und in Geröll, welches von fließendem Wasser angeschwemmt wurde. Im allgemeinen gewinnt man die kostbaren Steine aus den erwähnten Schuttmassen, den Edelsteinseifen, durch Auswaschen oder durch Auslesen. Man spricht deshalb von Edelsteinwäscherei.

Ein gefundener Stein braucht nicht, wie dies beim Edelmetall ja meist der Fall ist, erst noch von irgend welchen Beimengungen befreit zu werden. Man kann ihn direkt zur technischen Verarbeitung, zum Schleifen, verwenden. Der Zweck des Schleifens ist, jedem Edelsteine unter möglichst geringem Materialverlust die, seiner Eigenschaft, bzw. seinen Vorzügen am meisten entsprechende Schliffform zu geben. Diese beiden Forderungen decken sich in der Praxis natürlich nicht immer. Ein geschickter Steinschleifer wird lieber zu Gunsten der aufs höchste zu entwickelnden Schönheit auf einen größeren Teil des ursprünglichen Gewichtes verzichten, als umgekehrt. Ein kleinerer, aber fehlerloser Stein bringt stets mehr Gewinn, als ein größerer Stein, der schlechte Stellen zeigt, die durch Abschleifen hätten entfernt werden können.

Die Schliffformen

Von den verschiedenen Schliffformen, die es gibt, eignet sich natürlich nicht jede für jeden Stein. Man kann vielmehr sagen, dass jeder Stein seine besondere Schliffform verlangt. Man wird durchsichtige Steine anders schleifen als undurchsichtige, dunkelgefärbte anders als helle, und diese anders als farblose. Es muss der Schliff jeweils den optischen Eigenschaften des Steines angepasst sein, seinem Lichtbrechungs- und Farbzerstreuungs-Vermögen, seiner mehr oder weniger großen Durchsichtigkeit u.v.m. Es muss z. B. die Breite und Dicke bei farblosen Steinen in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen, Genauso die Vorderseite zur Hinterseite. Die Steine dürfen weder zu dick, noch zu dünn sein. Ferner müssen die hinteren Facetten eine bestimmte Lage zu den vorderen haben, da sie sonst die von diesen kommenden Lichtstrahlen nicht vollkommen zurückwerfen können. Für Farbsteine gelten dieselben Regeln, nur ist hier die Dicke von noch größerer Bedeutung.

Die Schliffformen teilen sich in zwei Typen: Die facettenreichen, welche die Oberfläche in scharfkantig aneinanderstoßende Ebenen zerlegen, und die runden, welche eine glatte Wölbung daraus machen. Die Facettensteine sind entweder nur auf einer Seite mit Facetten versehen, während sich auf der entgegengesetzten nur eine einzige große Fläche befindet, dann nennt man sie Rosen oder Rosetten. Solche Steine, welche ringsum facettenreich sind, werden je nach ihrer sonstigen Eigenschaften verschieden bezeichnet.

Man wird selbstverständlich die kostbareren Steine sorgfältiger bearbeiten, sich strenger an die genauen Regeln der Schleifkunst bei ihnen halten, als bei geringwertigen. Denn die Kosten einer komplizierten, sorgfältig hergestellten Schliffform sind so hoch, dass sie nur bei besonders wertvollen Steinen mit Nutzen aufgewendet werden können.

Der Brillantschliff

Der Brillant, die wichtigste und für den Diamanten schlechtweg typische Steinform, kann erklärt werden als aus zwei, mit den Grundflächen aufeinander sitzenden Pyramiden bestehend, deren Spitzen abgestumpft sind. Die Grundfläche dieser Pyramiden war früher meistens eine viereckige mit abgerundeten Ecken. Neuerdings wird aber auch eine völlig runde Form angewendet. Die obere Pyramide, welche bei gewöhnlicher Fassung in einem Schmuckstück nach gerichtet ist, nennt man Oberteil (Oberkörper, Krone), die untere Unterteil (Unterkörper, Kulasse). Beide Teile stoßen in einer ringsum laufenden Kante, der Rundiste, zusammen. Jeder Brillant hat am Oberteil, welches der niedrigere Teil ist, eine breite Facette (die Tafel), welcher an dem beträchtlich höheren Unterteil eine kleinere (die Kalette), gegenüberliegt. Beide liegen parallel zur Rundiste. Die Flächen zwischen der Rundiste, der Tafel und der Kalette sind durch 3-, 4- und 5 seitige Facetten angefüllt. Bei der vollkommenen Brillantform, dem sogen. dreifachen Brillanten, sind am Oberteil 3 Reihen übereinanderliegende Facetten, insgesamt 32 (ohne die Tafel). Das Unterteil besteht aus 21 Facetten (ohne die Kalette). Mit dieser Schliffform wird Feuer und Farbenspiel eines Diamanten auf das höchste erreichbare Maße gesteigert.

Brillant

Der Treppenschliff oder Treppenschnitt

Der Treppenschnitt charakterisiert sich dadurch, dass seine Facetten sich an den Kanten schneiden, welche mit der Rundiste parallel sind, daher stammt das treppenförmige Aussehen. Sein Umriss kann 4-, 6-, 8-, oder 12 seitig sein, regelmäßig oder nach einer Seite verlängert. Diese Form wird besonders bei farbigen Steinen angewandt, soweit sie nicht als Brillanten geschliffen werden, da sie Farbe und Glanz bedeutend hebt. Je nach der blasseren oder dunkleren Farbe müssen mehr oder weniger Facettenreihen am Unterteil sein.

Schnittformen von Diamanten

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Unter der Bezeichnung "Tafelstein" werden eine Anzahl Formen zusammengefasst, die eine vierseitige Doppelpyramide darstellen, deren entgegengesetzte Spitzen man so abgeschliffen hat, dass Oberteil und Unterteil gleich hoch und die Tafel gleich der Kalette ist. Diese Form des Schliffs bringt im allgemeinen keine sehr große Wirkung hervor, doch werden einige Steine, wie z. B. der Smaragd, vorteilhaft in dieser Weise geschliffen, und zur Erhöhung des Feuers einige Facetten am Oberteil beigegeben.

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Die Rosenform

In der schon erwähnten Rose oder Rosette lernen wir die zweite Hauptform kennen, unter welcher der Diamant auftritt. Hier fehlt das Unterteil vollständig, das Oberteil besteht aus einer ebenen, unteren Fläche, über welcher sich die ganze Form pyramidenförmig erhebt, so dass die obersten Facetten in eine stumpfe Spitze zusammenlaufen. Die nach der Sechszahl angeordneten, stets dreiseitigen Facetten liegen in 2 Reihen übereinander. Als Rosen werden hauptsächlich flache, niedrige Diamanten geschliffen, gelegentlich auch farbige Steine, wie der böhmische Granat. Diese Form verleiht dem geschliffenen Stein einen starken Glanz, aber ein geringeres Farbenspiel. An die Rosetten kann man die sogen. Doppelrosette anschließen, welche zwei mit der Grundfläche aneinander gewachsene Rosen darstellt, was aber nicht häufig vorkommt.

Rosetten werden vorzugsweise aus kleineren Steinen hergestellt. Häufig sind sie so kleine, dass bis zu 1500 auf ein Karat gehen. Wenn 100-160 ein Karat wiegen, werden sie Stückrosen genannt. Diese kleinen Steine werden gern zum Einfassen, Umrahmen (Karmoisieren) größerer, farbiger Steine verwendet.

Der Unterschied im Schliff von durchsichtigen und undurchsichtigen Steinen

Ähnlich wie die Rose ist die Briolette, die ringsum von Facetten begrenzt und in einer Richtung etwas verlängert ist, so dass eine birnenförmige Gestalt entsteht. An dem dünneren Ende sind sie mehrfach durchbohrt, zu bequemerer Fassung, z. B. als Ohrringe oder zum Aufreihen auf eine Schnur. Mit Facetten werden hauptsächlich nur durchsichtige Edelsteine versehen, undurchsichtige (wie Türkise) jedoch niemals. Durchscheinende Schmucksteine, wie Chalcedon, zeigen nur selten einen Facettenschliff.

Die undurchsichtigen Steine, wie auch solche, welche eine besonders tiefe Farbe zeigen (Granat) und andere, die eine eigenartige Lichterscheinung sehen lassen (Katzenauge, Edelopal) erhalten eine runde Form. Man nutzt für diese Schmucksteine einen Schliff auf kreisrunder oder elliptischer Grundfläche, mit mehr oder weniger steiler Wölbung.

Durchsichtige Steine, wie Granaten, werden zur Erhöhung der Durchsichtigkeit und zur eventuellen Entfernung von Fehlern der Grundfläche ausgehöhlt (ausgeschlägelt) und werden dann als „Schale“ bezeichnet. Auch ist statt der ebenen Grundfläche manchmal eine zweite Wölbung nach unten angeordnet, wodurch eine Linsenform entsteht, welche früher z. B. beim ungarischen Opal allgemein üblich war. Eine ebene oder flach schildförmig gekrümmte Tafel, die am Rand mit einer oder zwei Reihen Facetten versehen ist, nennt man im "Tafelschnitt" geschliffen. Gemischte Schliffformen nennt man Bastardformen. Sie werden nur an weniger wertvollen Steinen ausgeführt. Einfach platten-förmig geschliffene Steine benutzt man zur Herstellung von Ringsteinen und Manschettenknöpfen.

Auch ganz freie Formen, welche speziell dem betreffenden Schmuckstück angepasst sind, kommen in der Modewelt häufiger vor.

Wie man Edelsteine schleift

Edelsteine werden meistens mittelst Schleifpulver geschliffen, falls man keinen Schleifstein nutzt. Das Schleifpulver gewinnt man durch Zertrümmern und Pulverisieren von Steinen, welche zu Schmuckzwecken untauglich sind. Dieses Pulver muss von einer härteren oder mindestens gleich-harten Steinart stammen, wie der zu schleifende Stein. Da der Diamant der härteste aller Steine ist, kann man ihn nur mit seinem eigenen Pulver bearbeiten. Das Schleifpulver wird, je nach seiner Beschaffenheit oder der des zu schleifenden Steines, mit Olivenöl oder Wasser verflüssigt auf den Rand einer metallenen Schleifscheibe aufgestrichen. Diese Scheibe dreht sich in horizontaler Richtung mit großer Geschwindigkeit, und der Stein wird mit der Stelle, wo eine Facette entstehen soll, an die mit Schleifpulver benetzte Seite gedrückt. Damit er dabei seine richtige Lage unverändert beibehält, wird er in einer Fassung befestigt, in kleine kupferne, halbkugelförmige hohle Hülsen, welche einen starken kupfernen Stiel haben (Docken oder Doggen) und mit Hilfe eines Schnelllots. Weniger kostbare Steine kann man auch auf einem Kittstock setzten. Man hat, um die Facetten vollkommen exakt in der richtigen Lage aneinanderreihen zu können, besondere Hilfsapparate entwickelt, die eine Neigung und Drehung der Dogge um ganz bestimmte Winkel ermöglichen. Nach dem Schleifen hat der Stein ein mattes und raues Aussehen, weshalb er noch poliert werden muss. Dies geschieht mit der gleichen Technik wie das Schleifen, nur unter Anwendung eines weicheren, feineren Pulvers. Der Diamant, der mit seinem eigenen Pulver geschliffen wird, bildet hier wieder eine Ausnahme, denn er braucht keine nachträglichen Politur mehr.

Gemmen, Intaglien und Kameen: Die Edelsteingravierung

Glasflüsse pflegt man auf Holzscheiben zu schleifen und zu polieren, und zwar mit Hilfe von Schmirgel oder Tripel. Wesentlich älter noch als die Kunst, Edelsteine zu schleifen, ist die Edelsteingravierung oder die Steinschneiderei. Man nennt geschnittene Edelsteine „Gemmen“ und unterscheidet die Schmucksteine mit vertieften Darstellungen als „Intaglien“ von denen mit erhöhten, den „Kameen“. Siegelringe sind meist als Intaglien geschnitten, während Kameen lediglich zum Schmuck dienen. Während man in früheren Zeiten auch ganz harte Edelsteine auf diese Weise bearbeitete, ist jetzt das hauptsächlichste Material der Quarz und der Chalcedon, mit seinen verschiedenen Abarten (Achat, Onyx), der Blutstein und wenige andere.

Kameen werden meist aus undurchsichtigen Steinen geschnitten, besonders gern aus solchen, welche aus mehreren dünnen, verschieden gefärbten Lagen bestehen. Man macht sich ihre Eigenschaft zu nutze, indem man die verschiedenen Teile der Darstellung in verschiedenen Farben erscheinen lässt. Aus Italien kommen viele Kameen, die aus dicken Muschelschalen geschnitten sind, bei denen rote, braune und weiße Lagen regelmäßig miteinander abwechseln.

Die Edelsteinschneiderei wird mit kleinen eisernen Rädchen oder Stiften ausgeführt, die am Ende einer Achse befestigt sind, welche in einer Drehbank schnell rotiert. Das Rädchen bzw. der Stift dieses "Zeigers" wird mit angefeuchtetem (oder mit Öl zerriebenem) Diamantpulver bestrichen und der zu bearbeitende Stein mit den Fingern oder in einer zweckmäßigen Fassung dagegen gedrückt. Gewisse Feinheiten und Highlights werden mit einem Grabstichel eingearbeitet, der mit einer Diamantspitze versehen ist.

Häufige Fehler und Mängel

Genauso man durch Schleifen oder sonstiges Bearbeiten die Schönheit der Edelsteine stark erhöhen kann, so treten andererseits durch das Schleifen häufig Fehler und Mängel scharf hervor und mindern seinen Wert oft beträchtlich. Die häufiger vorkommenden Fehler werden von Seiten der Juweliere mit besonderen Bezeichnungen belegt:

Sand Einzelne kleine, abweichend gefärbte Körnchen einer fremden Substanz sind im Stein eingeschlossen.
Staub Das selbe Problem wie beim Sand, aber feiner und stellenweise angehäuft.
Wolken Verschieden gefärbte, wolken-ähnliche Trübungen, wenn sie beim Schleifen an die Oberfläche kommen, verursachen sie matte, nicht völlig polierbare Stellen.
Fahnen Weißliche, streifen-artige Trübungen, entstehen durch Einschluss von leeren oder mit Flüssigkeit gefüllten Poren. Verursachen an der Oberfläche matte Stellen.
Federn Kleine, oft nur mikroskopische Risse und Spalten, die sich erweitern können, den Stein unansehnlich machen und selbst, ohne erkennbare äußere Ursache, dessen Zerbrechen herbeiführen.
Eisige Flecken Matte und trübe Stellen, welche durch zu große Erhitzung beim Schleifen entstehen.

Bei einem so begehrenswerten Naturprodukt, wie es ein Edelstein ist, hat es natürlich nicht an Versuchen gefehlt, ihn künstlich herzustellen. Zu einem praktisch verwertbaren Resultat haben diese Bestrebungen bisher nicht geführt.

Die Fälschung von Edelsteinen

Aufzeichnungen über Fälschungen von Edelsteinen zufolge, wurden Steine beinahe schon so lange gefälscht, wie man sie als Schmucksteine verwendet. Man benutzt anstatt teure Edelsteine ähnlich aussehende aber wertlosere Steinarten, man "dubliert" Steine, d. h. man klebt entweder einen großen Stein aus zwei kleineren, aber echten Teilen, zusammen, oder man begnügt sich mit einem echten Oberteil, an das man ein falsches Unterteil anfügt. Die am meisten verwendeten Dubletten bestehen aus einem Oberteil von echtem indischen Granat und einem im Glühofen aufgeschmolzenen Unterteil aus farbigem Glas. Früher, als man das Aufschmelzen noch nicht kannte, verwendete man für das Oberteil Bergkristall, an dessen untere, flache und polierte Seite das farbige Glas nur aufgeklebt wurde, was natürlich viel schneller kaputt ging. Heute wird diese Methode auch noch oft für Smaragd-Imitationen angewendet, weil sich die richtige Smaragd-Farbe mit einem Granatoberteil nur schwer erzielen lässt.

Auch Hohldubletten kommen vor, bei denen die Farbe durch eine im Innern eingeschlossene farbige Flüssigkeit hervorgebracht wird. Solche Fälschungen sind oft so hervorragend geschickt gemacht, dass auch ein Fachmann Mühe hat, sie zu erkennen.

Am häufigsten wird wohl mit Nachahmungen der Edelsteine aus Glasmasse, den sogen. Pasten, manipuliert. Es gibt Gläser, welche nahezu die Farblosigkeit und Klarheit, das prächtige Farbenspiel und den hohen Glanz des Diamanten vom reinsten Wasser besitzen. Es gibt auch welche mit der Farbe der schönsten Rubine, Smaragde, Saphire und Topase. Was man aber diesen Kunstprodukten nicht aneignen kann, das ist die besondere Härte. Sie sind alle verhältnismäßig weich, auch wenn sie sich auch durch Schleifen und Polieren zu sehr hohem Glanz bringen lassen, so können sie den Glanz nicht bewahren. Sie werden in kurzer Zeit durch das Tragen unansehnlich und matt.

Handel und Zwischenhandel von Edelsteinen

Im Edelsteinhandel spielt der Zwischenhandel eine sehr große Rolle. Am Fundort werden die Steine gereinigt, d. h. von andern anhaftenden mineralischen Bestandteilen befreit und manchmal etwas geschliffen, wenn es gute Exemplare sind, um eine genauere Schätzung ihres Wertes zu ermöglichen. So gelangen sie in größeren Partien zunächst an Großhändler, sehr oft nach London, welche sie ihrerseits weitergeben an Händler, die die Steine schleifen lassen und dann weiterverkaufen. Für die Verarbeitung und den Schliff der Edelsteine sind London, Paris und der französische Jura die Hauptplätze, für den Diamanten-Handel ist es Amsterdam.

Hauptplätze für den Edelsteinhandel sind London, Paris, Amsterdam, Nischni-Nowgorod, Moskau, Kalkutta, Kapstadt, Rio de Janeiro, New York, Sydney, Deutschland (Berlin, Hanau, Pforzheim).

Für eine spezielle Erläuterung der einzelnen Edelsteine ist an dieser Stelle leider kein Platz, das würde ein ganzes Buch füllen. Bei den nachfolgenden kurzen Angaben über die in der Bijouterie gebräuchlichsten Steine ist auf eine durchgeführte Einteilung in Klassen und Gruppen nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten verzichtet worden, weil so eine Liste für den Schmucktechniker keinen Wert hat und sich, mit den für ihn maßgebenden Interessen, nicht deckt.

„Orientalische“ Edelsteine

Gut zu wissen ist jedoch, dass das Beiwort "orientalisch" vor dem Namen eines Edelsteines nicht seine Herkunft, sondern die bessere Qualität zweier ähnlicher, mit dem gleichen Namen bezeichneter Sorten ausdrückt. Diese ältere Klassifizierung kommt daher, dass echte Edelsteine vor vielen Jahren nur in heißen orientalischen Ländern gefunden würden. Heute benutzt man diese Bezeichnung kaum noch.

Was macht einen Edelstein wertvoll?

Brillantschmuck, Diadem und CollierDer Diamant ist der härteste aller Edelsteine, hat die schönste Klarheit und Durchsichtigkeit, das höchste Lichtbrechungs- und Farbzerstreuungs-Vermögen und den stärksten Glanz. Chemische Stoffe bleiben, auch bei höchster Temperatur, ohne jeden Einfluss auf den Diamanten. In Bezug auf die Härte ist er von den anderen sehr harten Steinen, Rubin und Saphir, der Härteste.

Vollkommen farblose Diamanten sind im allgemeinen die wertvollsten. Sind sie absolut durchsichtig, entsteht oft ein stahlblauer Schein. Ein solcher "blau-weißer" Stein, wenn er gleichzeitig auch viel Feuer hat, wird von allen anderen Steinen als der wertvollste betrachtet.

Ziemlich häufig kommen gelbe, auch grüne, braune und graue Steine vor. Selten sind schwarze und rote und am seltensten blaue Steine zu finden. Schön und tief gefärbte Diamanten sind äußerst selten, sind aber dann die herrlichsten Edelsteine, die es überhaupt gibt. Schwarze Diamanten sind undurchsichtig, nehmen geschliffen einen besonders hohen, metallischen Glanz an und werden daher zu besonders kostbarem Trauerschmuck verarbeitet.

Abbildung: Brillantschmuck in Form von einem Collier und einem Diadem mit wunderbar beschliffenen Brillanten von Tiffany und Co. New York, ausgestellt Anfang 20. Jahrhundert in Chicago.

Die Fundstätten

Die alten, berühmten Diamanten-Fundstätten in Indien und Brasilien sind gegenwärtig bedeutungslos geworden, gegenüber den südafrikanischen Diamantfeldern, welche 95% der Gesamtproduktion liefern. Man könnte die Diamanten-Produktion noch erhöhen, allerdings fürchten Spekulanten dann einen Preissturz. Daher wird die Produktion streng überwacht und eingedämmt.

Wie die Steine am besten zur Geltung kommen

Die Wirkung eines geschliffenen Diamanten hängt nicht allein von seiner Beschaffenheit und seinem Schliff, sondern auch von der Beleuchtung ab, welcher er ausgesetzt ist. Die Lichtquelle darf nicht zu groß sein, weil sonst das Farbenspiel weniger gut zur Geltung kommt. Zudem ist bei künstlicher Beleuchtung eine über das Licht gedeckte matte Glasglocke ungünstig. Am besten wirkt der Brillant, wenn er von allen Seiten durch zahlreiche kleine Flammen beleuchtet wird. Noch gesteigert wird sein Farb- und Lichtspiel, wenn er beweglich oder federnd montiert ist.

Der Korund

Einige sehr harte Edelsteine, die durch ihre Farbe unterschiedene werden und sehr schwer sind, fasst man unter dem Namen Korund zusammen. Korunde sind alle von Säuren vollkommen unangreifbar und schmelzen nicht unter der Einwirkung großer Hitze. Der Glanz ist sehr stark und voller Glasglanz, das Farbenspiel ist eher gering. Die verschiedenen Farben der Korund-Arten behalten auch bei künstlicher Beleuchtung ihre volle Schönheit, während die gleichfarbigen, aber weniger wertvollen Steinarten unansehnlich werden.

Der Rubin und der Saphir

Einer der wertvollsten Steine ist der Rubin. Seine Farbe zeigt verschiedene Nuancen von Rot. Die beste Färbung des Rubins ist die tief-karminrote, unter Umständen mit einem Stich ins Bläuliche. Vollkommene Rubine sind die teuersten aller Schmucksteine. Von Schliffformen werden ihm hauptsächlich die Brillantform, der Treppenschnitt und die Rosenform gegeben. Die schönsten Rubine kommen aus Birma und Siam.

Saphir ist ein blauer Korund. Seine Farbe zeigt alle Helligkeitsabstufungen. Am schönsten ist das gesättigte Kornblumenblau, das schimmern kann wie blauer Samt. Er wird wie der Rubin geschliffen. Die meisten Saphire kommen aus Birma. Eine andere Varietät ist lichtblau-grün oder grün-blau. Eine weiter Variation ist hell gelb-grün, gelb, lebhaft violett-blau oder purpurfarben. Alle diese Steinarten unterscheiden sich von den ihnen in der Farbe ähnlichen Aquamarinen, Topasen etc. durch größere Härte und durch ihren besonderen Glanz. Im Handel bezeichnet man solche Schmucksteine als Fantasie-Saphire.

Der Spinell, Balasrubin und Sternrubine

Der edle Spinell, der zur Gruppe der Spinelle gehört, ist normalerweise rot, von kräftigem, jedoch hinter dem des Rubins zurückstehenden Glanz. Spinelle die eine rosarote Farbe haben, nannte man früher Balasrubin. Manche Rubine oder Saphire zeigen, besonders wenn sie rund geschliffen sind, beim Auffallen von intensivem Sonnen- oder Kerzenlicht einen oft sehr schönen, sechs-seitigen leuchtenden Stern, von milchigem Schein. Man nennt Steine, die diese Erscheinung deutlich zeigen, Sternrubine und Sternsaphire.

Chrysoberyll

Beinahe so hart wie der Korund, stark glänzend und durchsichtig bis durchscheinend ist der Chrysoberyll. Die Farbe ist grün, meist mit einem starken Stich ins Gelbe. Es gibt auch schillernde Chrysoberylle (Chrysolith-Katzenauge), die einen milchigen, Lichtschimmer zeigen. Sie heißen im Handel echte indische Katzenaugen und sind sehr gefragt für indische Amulette. Der Alexandrit ist eine dunkel-grüne bis smaragdgrüne Abart des Chrysoberylls. Merkwürdigerweise erscheint er bei künstlicher Beleuchtung rot.

Die Berylle

Eine weitere Edelsteingruppe ist die der Berylle. Sie sind weniger hart als die zuvor genannten Steine, lebhaft glas-glänzend und werden nur von Flusssäure angegriffen. Vor der Lötröhre sind sie, wenn auch nur sehr schwer, schmelzbar. Der kostbarste Beryll ist der Smaragd.

Smaragd: Seine Farbe, das nach ihm benannte Smaragdgrün, gehört zu den prächtigsten Edelsteinfarben. Sie hat bei den besten Exemplaren einen samtartigen Schimmer. Ganz klare, durchsichtige Smaragde sind selten, die meisten sind etwas trübe und rissig. Als Schliffform wird selten der Brillant, öfter die Rose und am meisten der Treppenschnitt gewählt. Der Smaragd kommt hauptsächlich aus Kolumbien in Südamerika und dem Ural.

Aquamarin: Himmelblau und bläulich-grün, wird als Brillant oder im Treppenschnitt geschliffen. Es werden beträchtlich große, tadellose Exemplare in großer Anzahl gefunden, weshalb er zu den billigsten Edelsteinen gehört. Außerdem gibt es noch gelbe Berylle, von denen man den tief und rein gelb gefärbten Goldberyll, sehr oft auch brasilianischen oder Goldtopas nennt.

Topas: Diesen Namen führen verschiedene gelbe Steinarten (Beispielsweise der Gelbe Korund, der orientalischer Topas, der gelbe Quarz oder der böhmische Topas). Der eigentliche Topas ist weniger hart als die vorher genannten Steine, nimmt gut Politur an und ist ungemein leicht spaltbar. Er wird von Säuren nicht angegriffen. Er zeigt verschiedene Farben, die wichtigste und verbreitetste ist die gelbe. Es gibt auch rötliche Rosatopase. Die häufigste Schnittform ist der Treppenschnitt.

Der Hyacinth wird seltener genutzt, seine Farbe ist ein ins bräunliche gehendes Orange. Er wird ebenfalls von keiner Säure angegriffen. Geschliffen wird er meist als Tafel- oder Dickstein.

Granat: Ein außerordentlich häufig benutzter Schmuckstein, sowohl für feine, als auch günstigere Schmuckstücke, der in verschiedenen Abarten und Farben vorkommt. Zur Schmuckherstellung werden fast nur die roten Exemplare verwendet. Die Granatwarenindustrie ist derzeit an ihren Hauptplätzen Prag und Pforzheim sehr abgewertet worden, durch eine starke Konkurrenz, die die Steine jedoch wesentlich unprofessioneller bearbeiten. Der Glanz ist ein etwas harziger Glasglanz. Auch Tafelstein, Treppenform, Brillant und Rose kommen vor. Vielfach werden Granatsteine ringsum mit Facetten versehen, durchbohrt und auf Schnüre gereiht. Es gibt auch verschieden Abarten, von ihnen seien der violett dunkelrote Almandin und der Pyrop oder böhmische Granat von leuchtend dunkel-blutroter Farbe mit einem Stich ins Gelbe erwähnt. Auch der wein- oder karminrote sogenannte echte Kaprubin, der gemeinsam mit dein Diamanten in Südafrika gefunden wird. Unter der Bezeichnung "Kaprubin“ versteht man braunroten, indischen Granat.

Der Turmalin und seine Unterarten

Wie Granat, trägt auch der Turmalin verschieden gefärbte Abarten in sich, die je nach den Farben von den Juwelieren verschiedene Bezeichnungen erhalten haben. Die wichtigeren sind der Rubellit oder Siberit (roter Turmalin), dessen Farbe von hell-rosa bis dunkel-karmin schwankt, und der grüne Turmalin (brasilianischer Smaragd). Der Nephrit, ein grüner, undurchsichtiger, fett-glänzender Stein, wurde im Orient gern für Schmucksteine verwendet.

Edler Opal: Er Zeichnet sich vor allen andern Steinen durch seinen prächtigen Farbschimmer aus, der durch Brechung und Spiegelung der Lichtstrahlen in der an sich farblosen Substanz zu Stande kommt. Die Härte ist gering, weshalb ein als Schmuckstein getragener Opal sehr sorgfältig behandelt werden muss. Er ist durchscheinend, das Licht scheint meist mit rötlich-gelber Farbe durch. Nach der Art des Farbspieles unterschied man früher:

Harlekin- oder Flimmeropal, Flammenopal, Gold- und Feueropal: Seine Schliffform ist die gewölbt geschliffen. Er gehört zu den beliebtesten Edelsteinen, besonders die in rot und grün spielenden Stücke. Während früher aus Ungarn und eine Zeitlang auch aus Mexiko die meisten Opale bezogen wurden, ist gegenwärtig Australien das Hauptproduktionsgebiet, wo sie in der Nähe der dortigen Goldgruben so zahlreich gefunden werden, dass der Preis für geringe und mittlere Qualität gegenüber früheren Preisen sehr gesunken ist. Ganz hochfeine Stücke werden aber auch heute noch gut bezahlt. Wie der Abbau von Opal Edelsteinen abläuft sehen Sie hier:

Türkis: Undurchsichtig und von schöner himmelblauer Farbe. Er wird von Salzsäure und Salpetersäure angegriffen. Die blaue Farbe hat die wertvolle Eigenschaft, dass sie auch bei künstlichem Licht ihr Aussehen beibehält, während alle andern türkis-ähnlichen Substanzen hierbei grau werden. Seine Härte ist ziemlich gering, er wird ausschließlich gewölbt geschliffen. Der Türkis wird vielfach gefälscht. Eine ihm ähnliche Substanz ist der Zahntürkis, natürlich-blaugefärbtes, fossiles Elfenbein.

Die Feldspate

Aus der Gruppe der Feldspate werden einige besonders schöne Steinarten auch zu Schmucksteinen geschliffen. Diese sind der Amazonenstein, undurchsichtig, schön grün, der Sonnenstein, der lebhaft metallisch glänzende, rote Lichtreflexe auf einem wenig durchsichtigen, beinahe weißen Hintergrund zeigt. Der beinahe farblose, stark durchscheinende Mondstein, bei dem in einer Richtung ein bläulich milchiges Licht erscheint, und schließlich der Labradorit, der auf seinem unansehnlich grauen Körper durch ein außerordentlich lebhaftes Spiel in intensiven, metallisch glänzenden, meistens blauen Farbtönen ausgezeichnet ist.

Lasurstein, Lapislazuli: Ein prachtvoll blaues, undurchsichtiges Gestein. Oft sind in ihm gelbe, metallisch glänzende Punkte (Schwefelkies) eingelagert. Von Salzsäure wird der Stein zersetzt. Als Schliffform wählt man ebene oder flach-gewölbte Formen. Die Politur lässt sich oft nur schwer herstellen, weil einzelne Stellen des Steines weicher oder auch grobkörniger sind als die andern.

Obsidian: Ein vulkanisches Gesteinsglas, meist samtartig schwarz, das früher vielfach zu Trauerschmuck verarbeitet wurde. In den letzten Jahren wurde auch ein flaschengrünes Gesteinsglas unter dem Namen Obsidian als Schmuckstein verwendet, später aber oft durch Flaschenglas ersetzt.

Äußerst häufig werden die verschiedenen Quarzvariationen, die zu den billigeren Halbedelsteinen gerechnet werden, zu Schmuckzwecken verwendet. Davon wird der farblose Bergkristall allerdings kaum noch benutzt, häufiger der braune Rauchtopas. Beliebt ist dagegen der violette Amethyst, der nur den Nachteil hat, dass seine Farbe bei künstlicher Beleuchtung grau erscheint. Für katholischen Priesterschmuck, für Bischofskreuze (beispielsweise Ringe) ist seine Verwendung Vorschrift. Er wird meist als Treppen- und Tafelstein geschliffen. Eine schön gelbe Quarzvaration wird als Citrin bezeichnet.

Unter dem Namen Katzenauge versteht man einen durchscheinenden Quarz von olivgrüner, brauner oder gelber Farbe, dessen rundlich geschliffene Oberfläche einen milchigen Lichtschein zeigt.

Tigerauge: Ein feinfaseriger, gelblicher bis bräunlicher Quarz, der, nach der Richtung der Fasern geschliffen, einen, je nach der Bewegung des Steines wechselnden, prächtigen Goldglanz zeigt.

Chrysopras: Eine apfel-grüne, stark durchscheinende Quarzvariation ist der Chrysopras. Die undurchsichtigen, lebhaft gefärbten (meist dunkelgrün mit roten Punkten) Jaspis-Arten haben für den Schmuck gegenwärtig nur noch geringe Bedeutung, genauso ergeht es dem meist rotbraun schillernden Avanturin (Goldfluss), der früher vielfach zu Ringsteinen, Manschettenknöpfen u.s.w. geschliffen wurde.

Günstigere Schmucksteine

Nicht zu den Quarzen, sondern zu den Chalcedonen gehören verschiedene billigere Schmucksteine, der rote Karneol, der rot getupfte, grüne Heliotrop (Blutjaspis) und der buntgefärbte oder gestreifte Achat. Letzterer, dessen Schönheit hauptsächlich auf seiner höchst verschiedenartigen, bunten Zeichnung oder Schichtung besteht, erfreute sich besonders in der Zeit von 1848 bis Mitte der 1950ger Jahre einer allgemeinen Beliebtheit im Schmuck und wird auch heute noch besonders in Idar und Oberstein, für vergoldete Schmuckstücke verwendet.

Beim Achat wird eine künstliche Färbung durch Imprägnieren mit gewissen Flüssigkeiten angewandt, um ihn zu verschönern.

Malachit: Wurde früher wegen seiner prachtvollen, grünen Farbe zur Schmuckherstellung verwendet, hat aber nur geringe Härte.

Blutstein (Hämatit): Ein durch starken Metallglanz, dunkel stahl-graue bis eisen-schwarze Farbe und völlige Undurchsichtigkeit ausgezeichnetes Material. Eignet sich besonders zum Gravieren.

Bernstein: Kein eigentliches Mineral, sondern ein fossiles Harz, von schönem echtem Harz-Glanz, der durch die Politur beträchtlich gesteigert wird. Er ist durchsichtig, trüb bis ganz undurchsichtig, die Farbe ist gelb, in vielen Nuancen. Er wird vielfach für Schmuck verarbeitet, besonders häufig zu runden und facettenreichen Perlen geschliffen. Die Hauptfabrikationsorte sind Danzig, Berlin und Pommern. Bernstein ist einer oberflächlichen Verwitterung ausgesetzt und wird auf mannigfache Weise imitiert und gefälscht. Neuerdings werden kleine Bernstein-Stücke durch Erhitzen und Pressen zu größeren Stücken, dein Pressbernstein, geformt; das Produkt ist geringwertiger als der Naturbernstein.

Gagat (Agstein, schwarzer Bernstein, engl. "Jet", französ. "Jais"): Dieser Stein ist eine Fossile im Vergleich zur Steinkohle aber sehr leichte Kohle, welche zu Trauerschmuck verarbeitet wird. Er ist undurchsichtig, samtartig schwarz und fett-glänzend. Der Hauptort für die Verarbeitung des Gagat ist Whitby in England.

Außer aus Gagat wird Trauerschmuck auch aus schwarzem Glas, aus Obsidian, schwarzem Onyx, auch aus Hartgummi gefertigt.

Perlen: Neben den kostbarsten Edelsteinen stehen die Perlen, diese wertvollen Erzeugnisse einiger Meeres- und Flussmuscheln. Es sind kugelrunde, ovale oder birnenförmige, gelegentlich auch ganz unregelmäßig geformte Gebilde, die undurchsichtig und von besonders lieblichem Glanz sind. Sie lösen sich in Säuren (z. B. in Essigsäure) unter Kohlensäure-Entwickelung auf. Genauso werden sie vom Schweiß angegriffen, der sie trübe und unansehnlich macht. Die Härte ist gering: Zu einer Schnur aufgereihte Perlen reiben sich gegenseitig ab und bröckeln am Bohrloch. Sie sind also im Vergleich mit den Edelsteinen weniger dauerhaft. Ist ihre Schönheit einmal zerstört, gibt es kein sicheres Mittel, um sie wieder herzustellen. Infolge ihrer Zusammensetzung aus sehr feinen Kalklagen zeigt die Perle einen zarten Perlmutt-Glanz, und zwar die Seeperlen viel stärker als die Flussperlen. Von großer Wichtigkeit für den Wert einer Perle ist ihre Farbe.

Die Farbe der Perlen

Die meisten Schmuckperlen sind weiß, gelblich-weiß oder bläulich-weiß, selten rötlich oder schwarz-grau. Die runden silber-farbig milchweißen sind die wertvollsten. Diese Farbe wirkt um so schöner, je feiner und regelmäßiger die kleinen Unebenheiten der Oberfläche sind. Außerdem gehört noch dazu, dass die Perle bis ins Innerste aus farbloser Perlmutt-Substanz bestehen, ein brauner Kern, wie er öfter vorkommt, macht das Aussehen düster und trübe. Seltener kommen dunkelgraue bis schwarze Perlen vor. Sie haben bei gleichmäßiger Farbe und guter Gestalt einen ähnlichen Wert, wie die reinweißen Perlen. In der Form weist die Perle große Verschiedenheiten auf und erhält danach mannigfaltige Benennungen. Birnenförmige und länglich-ovale Perlen heißen Birnperlen, die kugelförmig runden Rundperlen, die runden, aber unten abgeflachten Brutonperlen, sehr unregelmäßig geformte nennt man Barockperlen. Perlen, die nicht frei im Innern des Muscheltieres entstanden, sondern an der Schale innen festgewachsen sind, also von dort erst abgetrennt werden müssen, nennt man Schalenperlen.

Künstliche Perlen und Perlen-Fälschungen

Sie können auch künstlich erzeugt werden, indem man geeignete kleine Gegenstände zwischen den Körper der Muschel und die Schale schiebt, die sich dann mit Perlenmasse überziehen. Ihrer oft unregelmäßigen und phantastischen Gestalt wegen werden solche Perlen oft zu Fantasie-Schmuckstücken, besonders im "Jugendstil" verwendet. Weiße und farbige Perlen können nachgeahmt werden, durch hohle Glaskugeln, deren innere Seite mit einem aus Fischschuppen hergestellten Farbstoff überzogen wird. Zur Erhöhung seiner Widerstandsfähigkeit wird das Ganze dann noch mit Wachs oder Mastix ausgefüllt. In den letzten Jahren wurden in Paris halbe Perlen in sehr täuschender Weise imitiert aus einer Porzellanmasse mit perlmutt-schimmerndem Überzug. Sie sind so widerstandsfähig, dass man sie mit dem fertigen Schmuckstück ins Goldbad legen kann, ohne sie zu beschädigen. Perlen werden zu Schmuck entweder als ganze oder als halbe Perlen (Halbperlen) verwendet. Letztere werden durch Zersägen von ganzen in zwei Hälften, oder auch durch bloßes Abschleifen oder Abfeilen hergestellt. Perlenschmuck nimmt an Bedeutung ab und ist leider in den meisten Fällen nur noch als günstige Kunstperle gefragt.

Das Fassen von Perlen

Rundperlen werden auf Stifte aufgesteckt oder aufgeschraubt, an älteren Arbeiten findet man vielfach runde Perlen ganz durchbohrt auf einen Draht aufgeschoben und durch das oben herausragendes, umgebogenes Ende des Drahtes festgehalten. Diese Methode wird heute nicht mehr angewendet. Eine umfangreiche Verwendung ganzer Perlen ist das Perlschnüren (Kolliers), wobei sie auf Seidenfäden aufgereiht werden. Sie werden so im Haar oder um den Hals, seltener um den Arm getragen. Die Zusammenstellung einer Perlenschnur ist eine sehr schwierige Sache, da sie nur dann einen angenehmen Eindruck macht, wenn alle verwendeten Perlen zu einander passen. Hierbei ist es sehr wichtig, dass jeweils die Seite einer Perle vorgezeigt wird, die den vorteilhaftesten Anblick bietet. Man wird also eine Perle stets in der Richtung durchbohren oder durchsägen, in der fehlerhafte Stellen liegen.

Perlen fassen

Abbildung: Zwei Halbmonde mit echten Perlen gefasst

Früher war es üblich, in Kolliers in regelmäßigen Abständen Zierglieder aus Halbedelsteinen einzufügen, kugelförmige, scheibenförmige, die mit verschiedenen Bezeichnungen belegt wurden.

Eine ganz besondere Verwendung findet die Perle in Panama, zur Verzierung von Silberschmuck: Man reiht kleine Perlen auf Fäden auf und verwendet sie, indem man diese Perlenschnüre in unterschiedlichen Figuren auf den Schmuck aufsteckt. Die bedeutendsten Perlen-Fischereien befinden sich bei Ceylon, außerdem im persischen Meer und im indischen Ozean. In letzter Zeit sind sie im Handel seltener geworden und dadurch im Preise gestiegen.

Korallen: Die rote oder Edelkoralle entsteht durch die Absonderung einer sehr niedrig organisierten, kleinen Meerpolypenart. Sie wird meistens im Mittelmeer gewonnen (die teuersten Korallen werden übrigens in Japan gefunden, sie haben eine marmorierte Farbe) und zum überwiegenden Teil in Italien verarbeitet. Sie hat lange Zeit für Schmuck eine große, wenn auch nach der Moderichtung wechselnde Bedeutung gehabt. Die Form der Edelkorallen in unverarbeitetem Zustand ist die eines kleinen Bäumchens mit Ästen und Zweigen, aber ohne Blätter. Die Färbung geht von einem blassen (rosa) Fleischrot bis zum tief-dunklen Rot. Die Härte ist gering, dagegen die Polierfähigkeit genügend.

Die billigste aus Korallen hergestellte Handelsware sind größere oder kleinere, durchbohrte, jedoch unbearbeitete Stücke von verschiedener Form, die auf Schnüre gereiht und als Halsketten, Armbänder u.s.w. getragen werden. Gewölbt geschliffene Stücke werden aufgesteckt und, falls sie unten flach geschliffen sind, wie Edelsteine gefasst. Häufig wird die Koralle in Italien auch wie eine Kamee geschnitten. Kleine Enden von Zweigen verwendet man auch in ihrer natürlichen Gestalt, aber poliert, zu Ohrringen, Nadeln u.s.w.

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