Zu bedauern ist, dass wir keine Kenntnis haben von den Arbeiten der Dürer, besonders des Vaters. Albrechts Bruder Hans, bis 1512 Goldschmied, dann Maler, gehört zu der Nürnberger Künstlerkolonie in Krakau. In Krakau befindlich, mit dem Nürnberger Stempel, aber ohne Meisterzeichen, der silberne Altar von 1538, vielleicht von Melchior Bayer. In Augsburg können wir die Arbeit des 15. Jahrhunderts nur schwer verfolgen. Auch hier gewinnen die von Stetten genannten Namen für uns keinen Körper. Erhalten sind einige Arbeiten von Georg Seld, darunter der erwähnte Klappaltar und die Hülle des Ulrich-Kreuzes in Augsburg 1494 von Nicolaus Seld. Auch aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts sind die Augsburger Arbeiten in unseren Sammlungen selten. Die Blüte der Augsburger Arbeit und einer der schönsten Pokale der ganzen Renaissance-Periode ist der Becher der Bankmetzger in Augsburg um 1580, jetzt im Nationalmuseum in München. Die Zahl der Meister in Augsburg ist sehr groß, um 1580 zählt man 170, im Jahr 1740 sogar 275 Meister. Im 17. Jahrhundert gewinnt Augsburg einen erheblichen Vorsprung vor Nürnberg und liefert den größten Teil des Bedarfes nicht nur für Deutschland, sondern auch für alle nordischen Reiche — große Mengen in den Schatzkammern auf dem Kreml und im Patriarchenpalast zu Moskau, aber auch nach Frankreich, Italien und Spanien hin. Die Arbeit nimmt etwas fabrik-artiges an. Die häufige Wiederholung der Modelle, die Verwendung der auf seine Erfindung zurück gehen. Auch die Stücke in dem gemalten Inventar der St. Michael-Hofkirche werden zumeist als Münchener Arbeit derselben Zeit anzusehen sein. Einen norddeutschen Meister zeigt uns der Nachlass des Jakob Moers in Hamburg († 1612), der hauptsächlich für die holsteinischen Fürsten und den dänischen Hof tätig war und von dem über achtzig Werkzeichnungen in der Bibliothek des Kunstgewerbe-Museums erhalten sind. In Frankfurt a. M. ist eine für die gesamte deutsche Kunst sehr wichtige Persönlichkeit, Theodor de Bry, geb. 1528 in Lüttich, († 1598) in Frankfurt, wo er vornehmlich als Kupferstecher tätig war, ebenso wie seine Söhne Johannes Israel und Johannes Theodor. Die Stiche dieser Männer gehen weniger auf die Gesamtgestalt der Geräte, haben dagegen auf die Ornamentation und figürliche Verzierung durchgreifenden Einfluss gewonnen.
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