Münzsymbole im Mittelalter (6. bis 15. Jahrhundert)

Unter den sonstigen Münzbildern zielen auf die fürstliche Hoheit noch die Darstellungen von Staatshandlungen, die allerdings jetzt weit weniger mannigfach und häufig sind, wie im kaiserlichen Rom. Dargestellt wird mit Vorliebe der Akt der Belehnung (s. Abb. 63), die Inthronisation eines geistlichen Fürsten durch seinen Oberhirten (s. Abb. 16) oder den Schutzheiligen seines Stiftes.

Eine Hochzeit und Kindstaufe im Herrscherhaus wurde ebenfalls abgebildet (s. Abb. 31). Diesen Bildern wird, unter dem Gesichtspunkt der Kunst und der Geschichte, eine eingehendere Darstellung gewidmet werden. Auch die sehr häufigen Bauwerke haben noch eine Beziehung auf den Landesherrn, allerdings nur wenige eine so innige, wie der Braunschweiger Löwenstein, auf seinen Erbauer oder die große Donaubrücke auf den Bischof von Regensburg (s. Abb. 17). Wir sehen Türme und Turmgebäude verschiedenster Art und Gestalt, oft mit Säulenhallen, Toren und Fallgattern ausgestattet, mit Kreuzen und Fahnen geschmückt, manchmal sogar mehrere zu einer Anlage vereinigt (s. Abb. 15, 59, 64, 65). Obwohl der Eisenschneider in vielen Fällen seine Vorbilder garantiert der Wirklichkeit entlehnt und Einzelheiten nach ihm bekannten Baulichkeiten gezeichnet hat, sind doch eigentliche Abbildungen von solchen, wie das Aachener Münster, die Cassius Kirche in Bonn und die Porta Nigra in Trier sehr selten. In der Regel haben wir nur eine Art Bilderrätsel, das Idealbild einer Stadt, Burg oder Kirche vor uns, welches als solches auch wohl durch die Inschrift ”Signum ecclesie" oder „Imago Sancte Colonie" bezeichnet wird (vgl. Abb. 65).

Der Münzpräger lässt seiner Fantasie freien Lauf!

Ungeheuer groß ist das Gebiet der der freien Schöpfung des Eisenschneiders entsprungenen Darstellungen: Es umfasst so ziemlich alles, was da geht und steht, das Tier- und Pflanzenreich, sowie die Welt des Ornamentes und der Fantasie. Nicht nur Löwe und Adler, Elefant und Einhorn, Hirsch und Stier, Hahn und Lamm, Igel und Eichhorn, Krebs und Fisch, auch allerlei fabelhafte Monster, wie Drache, Basilisk und viele zoologisch unbestimmte Gebilde füllen die Felder unserer Münzen. Hinzu kommen außerdem noch Sonne und Mond, Stämme und Zweige mit Blättern, Trauben, Früchte und Ranken, Blumen und Blüten, letztere sehen meist der heraldischen Rose und der heraldischen Lilie mehr oder weniger ähnlich. Nicht zuletzt auch noch zahllose Schmuckformen des Kreuzes, zwei-, drei-, vier- und sechs-teilige Motive, oft unmöglich mit Worten zu beschreiben. In solchen, für unser Empfinden nichtssagenden Geprägen, haben sich insbesondere die schlesischen Stempelschneider des 13. Jahrhunderts hervorgetan: Von den etwa 600 Erzeugnissen ihres Grabstichels zeigt ca. die Hälfte solche dekorativen Muster. Unter den zugunsten der im vierten Abschnitt zu erörternden Halbierung der Münze zweiteilig komponierten Bildern sei besonders der Doppeladler hervorgehoben. Er hat in den beiden auseinandergehenden und die Köpfe wendenden Adlern und Löwen seine nächsten Verwandten und stammt wie sie aus dem Orient, wo Bilder dieser Art als Webmuster sehr beliebt waren. Im Morgenland, in Russland und bei den Südslawen zeigen Siegel und sonstige Denkmäler der Staatshoheit den Doppeladler schon seit dem 5. Jahrhundert, die Münzen seit dem 12. Jahrhundert. Wenig später kommt er nach Deutschland und den Niederlanden, um hier gleich auf sehr zahlreichen Siegeln und Münzen (s. Abb. 18) aufzutreten. Ständiges Wappen des römischen Reiches deutscher Nation wird er allerdings erst seit Sigismund (1410-1437).

Symbole, Zahlen und Buchstaben sind ebenfalls auf den Münzen zu finden!

Auch Buchstaben, Majuskeln wie Minuskeln, werden vielfach als Münzbild verwendet. Genauso wie man statt des Bild des Heilands das Christogramm anbringt, erscheint auch statt des fürstlichen Bildnisses gelegentlich das Monogramm des Herrschernamens, dem wir bereits während des Ausgangs des Altertums begegneten. Während jedoch die Urkunden der Kaiser regelmäßig mit dem Monogramm versehen sind, bis es 1495 auf dem Reichstag zu Worms abgeschafft wurde, ist es auf den Münzen nach der Karolingerzeit recht selten. Man findet es auf Pfennigen Heinrichs III. von Celles, auf vielen französischen und italienischen Geldstücken des 13. Jahrhunderts und auf niederländischen und österreichischen Münzen aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. Auch Monogramme von Städtenamen und Heiligen kommen vor. Häufiger findet man jedoch die Initiale des Herrscher- oder Stadtnamens. Sie wird in der Zeit des Rokoko gern durch die Anfangsbuchstaben der Titulatur vermehrt und überaus kunstvoll, oft bis hin zur Unkenntlichkeit, verzogen. Viele Münzen der Angelsachsen, der Karolinger und auch aus Frankreich und Italien haben als Gepräge sogar nur Buchstaben, Monogramme und Schrift, genauso wie alle orientalischen, von denen im nächsten Abschnitt die Rede sein wird. Letztendlich werden Buchstaben noch zur Bezeichnung der Jahresemissionen, oft in fortlaufender Reihenfolge, als Zierraten, Randschmuck und dergleichen verwendet. Die Numismatiker haben sich oft jahrzehntelang mit der Deutung solcher Schriftzeichen geplagt, eine Erklärung folgte auf die andere, bis man schließlich einsah, dass dem Zeichen keine tiefere Bedeutung innewohnte, sondern dass es vielmehr nur im gleichen inhaltlichen Sinn dastand, wie ein Blatt oder Zierkreuz. Nach alledem kann es nicht überraschen, dass es Münzen (s. Abb. 19) gibt, die uns zweifeln lassen, ob sich der Eisenschneider beim Entwurf ihres Gepräges überhaupt etwas gedacht hat oder wo wir tatsächlich annehmen müssen, dass er sich dabei nichts gedacht, sondern nur aufs Geratewohl ein paar Striche und Punkte in den Stempel eingeritzt hat.

Auch die Aufschriften sind im Mittelalter sehr umfangreich!

Nicht weniger facettenreich als die Bilder sind die Aufschriften der Mittelalter-Münzen, allein schon in der Sprache. Allerdings herrscht das Lateinische als Sprache des Staates, der Kirche, der Kultur so gut wie ausschließlich, wenn auch nicht überall in klassischer Reinheit, sodass uns Sätze, wie „denarius est istuc" ebenso wenig befremden dürfen wie die dialektische Schreibweise: „ciefitas" (s. Abb. 64) „fabum" statt verbum oder gar „ficid" statt fecit. Aber es finden auch frühe Denkmäler einheimischer Mundarten. In Deutschland sind, von Personen-und Ortsnamen einmal abgesehen, für die die Muttersprache mit großer Zähigkeit beibehalten wird, die Inschriften einiger Pfennige von Gittelde (bei Goslar) aus der Zeit nach 1050: „Hic steid t(d)e biscop" und „Jelithis (Gittelde) peninc" und das „Greve" Egbertus auf einem Braunschweiger Denar um 1070 die ältesten Beispiele, denen sich die ebenfalls deutsche Titulatur des Brandenburger Markgrafen Otto I. (s. Abb. 11) an die Seite und die slavische des Wenden Jakza „Knes" gegenüberstellt. Seitdem gibt es einige Dutzend vereinzelter, manchmal nur teilweise deutscher Inschriften. Auch die Skandinavier haben uns eine ganze Anzahl Denkmäler ihrer Volkssprache, z.T. in den alten Runen-Zeichen geschrieben, hinterlassen. Vereinzelt sind auch die italienischen und französischen Aufschriften zu finden. Während die Könige von Frankreich ausschließlich die Kirchensprache gebrauchen, bedienen sich die Herzöge von Lothringen im 13. Jahrhundert meist des Französischen, ebenso König Wilhelm von Schottland (1165-1214), einige belgische Herren und vor allem die Fürsten der Kreuzfahrerreiche. Die Münzen dieser Fürsten sind sprachlich von ganz besonderem Interesse: Entsprechend der eigenartigen Stellung ihrer Staaten und der Zusammensetzung ihrer Bevölkerung finden wir bei ihnen außer Latein und Französisch auch noch Griechisch und Arabisch. Höchst üble Mischung der Sprache und der Schrift zeigen viele lateinisch-griechische Münzen von Byzanz und die von jüdischen Münzern geschlagenen Brakteaten Mieskos III. von Polen, die in hebräischen Lettern nicht nur hebräische sondern auch polnische Worte abbilden (s. Abb. 20).

Der böhmische Denar im Jahr 1000!

Eine besondere Merkwürdigkeit ist ein böhmischer Denar aus der Zeit um das Jahr 1000, der im Kirchengiebel das Wort GUT zeigt. Der Münzer scheint damit die schon damals vorhandene nationale Empfindlichkeit der Einheimischen erregt zu haben und hat sich genötigt gesehen, noch zwei andere Stücke herauszugeben, die das anstößige deutsche Wort durch das lateinische DEVS und das tschechische BOZE ersetzten.

Auch die Titulaturen zeigen neben den gewöhnlichen des Kaisers, Königs, Herzogs, Markgrafen usw. manches Seltene und Auffällige. Ihre außerordentliche Mannigfaltigkeit bezeugt, neben weitgehender Ehrerbietung gegen den Glauben, die dem Mittelalter eigentümliche Differenzierung der Würden und Ämter und seine Neigung zur Festlegung erst in ungewisser Zukunft zu verwirklichender Ansprüche, wie z. B. „filius Hollandiae" und das häufige „heres".

Zeitangaben auf Münzen sind nicht immer zuverlässig!

Namenszahlen gehören zu den größten Seltenheiten, obwohl sie in einigen Reihen, denen der Päpste, der Könige von Böhmen seit 1300 und der Hochmeister zu Marienburg, sowie bei einzelnen Fürsten, z. B. Heinrich III. von England, beständig enthalten sind. Da aber die Münzen oft anders zählen als unsere Geschichtsbücher, bildet die Zahl kein einwandfreies Mittel zur Bestimmung gleichnamiger Regenten. Genauso kommen gelegentlich Verwandtschaftsangaben zum Ersatz: Der Sohn nennt seinen Vater, der sich wohl auch als solcher neben jenem bezeichnet, wenn beide auf einer Münze auftreten. So schreibt sich z. B. Edward, der schwarze Prinz († 1376): „Erstgeborener des Königs von England", Hermann von Hessen (1377-1413) nennt sich „Urururenkel (adnepos) der heiligen Elisabeth" und in Byzanz haben wir sogar eine Art Gegenstück zu unseren „Vierkaisermedaillen" von 1882, nämlich ein Goldstück, auf dem Leo III. (717-741) mit Sohn, Enkel und Urenkel unter Beifügung der Verwandtschaftsangaben erscheint. Auch Brüder geben sich als solche zu erkennen, am geschmackvollsten die jungen Söhne Bolkos I. von Schweidnitz († 1301): „Juvenes Bolkones".

Wie in der römischen Kaiserzeit die griechischen Gemeinwesen, legen sich auch jetzt zahlreiche Städte schmückende Beiworte und sagenhafte Namen bei. Köln nennt sich das „heilige", auch „Pacis mater" und „felix Agrippina", Mainz das „goldene", Bonn wird zum deutschen „Bern (Verona)", Xanten zur „Sancta Troja", Münster gibt sich altsächsisch: „Mimigardeford", Aachen, das „zweite Rom", übernimmt auch dessen Titel und schreibt sich: „Roma caput mundi", Verona prangt als „civitas metropolis", Vienne als „prima" oder „maxima sedes Galliarum", Bologna als „mater studiorum", Uri als „filia Martis". Besonders beliebt ist die Betonung der Zusammengehörigkeit zu Reich oder Kirche: Neiße „civitas ecclesie", Perugia „augusta civitas Christi", Neuss „sancte ecclesie Coloniensis fidelis filia" und Worms „libera Wormatia sacri Romani imperii fidelis filia".

Die mittelalterlichen Münzen geben nur selten ihren Wert an!

Dagegen finden sich Wertangaben auf den Mittelalter-Münzen so gut wie gar nicht. Sie waren auch nicht vonnöten, denn es gab nur eine Münze, den silbernen Pfennig und allenfalls noch sein Halbstück, den „Hälbling“, Scherf oder Obol und die Größe des Schrötlings zeigte zur Genüge, welches Stück man vor sich hatte. So besagt die oft vorkommende Inschrift „Denarius" oder „Nummus" (s. Abb. 59), ebenso wie das seltene „Obolus" nicht viel mehr als das häufige „Moneta". Selbst bei den Groschen scheint man an das, was man heute Wertangabe nennt, zunächst nicht gedacht zu haben, denn die böhmischen Münzen dieser Art haben die Bezeichnung ebenso in der Pluralform, die wir auch „denarii" finden und König Ludwig IX. von Frankreich hat bei seiner Münzreform eine besondere Bezeichnung der neuen Münzen nach ihrem Wert überhaupt nicht für nötig gehalten. Erst das ausgehende Mittelalter beginnt die althergebrachten Namen im Sinne bestimmter Werte zu gebrauchen und neue Namen zu gleichem Zweck auf seine Gepräge zu setzen, wie es auch die Jahreszahl einführt, die bis dahin nur als ganz außergewöhnliche Seltenheit vorkommt. Denn auf ein spanisches Geldstück von 1204 und ein dänisches von 1248 folgen erst Aachener aus den 1370er Jahren. Eine schon bei den antiken Münzen beobachtete, aber im frühen Mittelalter besonders häufige Erscheinung sind Beischriften, die das Münzbild erklären sollen, aber sich auch gelegentlich auf die Münze selbst beziehen, die dann meist als selbst redend gilt, wie es auch Häuser, Glocken, Kanonen und viele andere Kunstwerke und Geräte tun. So lesen wir die Worte „aquila", „dextera", „clavis" öfters neben dem Bild eines Adlers, der Rechten Gottes, eines Schlüssels, „bandum" und „scutum" erklären Fahne und Schild auf Brabanter Pfennigen, „equus venalis" steht auf einem Lütticher Denar aus dem 12. Jahrhundert mit dem Bild eines Rosses. „Hir steid de biscop" wurde bereits erwähnt, „mihi dedi et emi" (um mich kauft und verkauft man) heißt es auf Salzwedelern unter Markgraf Otto II. von Brandenburg, „Bernhardus sum ego denarius" auf Brakteaten des jüngsten Sohnes Albrechts des Bären; „ici a munai" (monnaie) erscheint in Amiens. Nicht selten ist die Angabe eines Namens mit dem Zusatz „nie fecit". Der früher mit eben soviel Gelehrsamkeit als Schärfe geführte Kampf, ob diese Formel den Münzherrn oder den Münzmeister bzw. den Eisenschneider bezeichne, dürfte jetzt insofern entschieden sein, dass beide Erklärungen möglich sind.

Der sonstige Inhalt der Aufschriften ist religiöser Art und kommt daher erst im folgenden Abschnitt zur Erörterung. Hier sind nur noch die höchst merkwürdigen Legenden zu erwähnen, die einen Jubelruf, ein Kriegsgeschrei oder sogar eine Ermahnung enthalten: „Eala Sancta Colonia" (der Vorläufer des „Alaaf Köln!"), „Urbs Aquensis vince" in Aachen und demgegenüber „Osanna regi" in Hagnau, „Judica rex" in der Steiermark (auffallend an das berühmte Wort „Landgraf, werde hart" erinnernd) und „Toul notre cité". Gegen Ende des Mittelalters kommen auch die fürstlichen Wappensprüche und Losungen auf: „Nul ne s' y frotte" in Burgund, „Attempto" in Württemberg, „fert" in Savoyen und „AEIOV", die vieldeutige Devise Habsburgs.

Aber die Kunst des Schreibens war, wie schon bemerkt, im Mittelalter nicht weit verbreitet und ein Privileg der Gebildeten Oberschicht und der Kirche. So wundert es uns nicht, dass sehr viele Aufschriften verdorben, bzw. „verwildert" sind, sodass es kaum oder überhaupt nicht möglich ist, ihnen einen Sinn abzugewinnen (s. Abb. 15, 19, 26).

Stumme Münzen: manche Münzer konnten nicht lesen und nicht schreiben!

Es ist nicht zu bezweifeln, dass manche Münzer nicht einmal die Fähigkeit besaßen, eine ihnen vorgeschriebene Inschrift wiederzugeben. Daher schnitten oder drückten sie, mittels Punzen, Buchstaben ohne Zusammenhang in den Stempel, die nur den Schein einer Aufschrift erweckten. Das schadete auch nicht viel, denn auch das Lesen war nicht selbstverständlich und man sah daher schon aus diesem Grund mehr auf das Bild als auf die Aufschrift der Münze. Das interessanteste Beispiel dieser Trugschriften ist ein Brakteat des Bischofs Eberhard von Merseburg (1171-1200), der als Umschrift die Buchstaben vom A bis M in fortlaufender Reihe zeigt. Auch ein paar böhmische und polnische Brakteaten scheinen schlicht weg nur den Anfang des Alphabets abzubilden. Noch einfacher wie diese Künstler, die zeigen, dass sie wenigstens das ABC kennen, machen sich diejenigen die Sache, die überhaupt keine Aufschrift geben. Die Zahl der „stummen" Münzen ist besonders in Deutschland ungeheuer hoch.

Man stelle sich also vor: Gepräge die, wenn sie nicht sogar ganz ohne Bedeutung sind, ein Fürstenbild ohne individuelle Züge zeigen, ein Stadtzeichen allgemeinster Art, einen Gegenstand, der in England so gut wie in Spanien oder Polen gewählt sein kann und dazu Aufschriften die, wenn sie überhaupt vorhanden und nicht ohne jeden Sinn sind, den Fürsten nicht von seinen Namensvettern unterscheiden, kein Land, keine Prägestätte, keinen Jahrgang nennen, sondern nur etwa einen Bibelspruch oder eine Vokabel wiedergeben. Wer würde in diesem Fall behaupten, dass die Beschäftigung mit den Mittelalter-Münzen, besonders der deutschen, ein schwieriges aber genau aus diesem Grund ein so verheißungsvolles Studium sein muss?

Die Vielfalt des Mittelalters endete abrupt!

Mit der ungeheuren Mannigfaltigkeit, die das Mittelalter seiner Prägung zu verleihen gewusst hat, hat dann das 16. Jahrhundert rasch und gründlich aufgeräumt. Die meisten Münzen tragen seitdem nur noch das Bildnis des Landesherrn, das Wappen, den Schutzheiligen und die immer häufiger werdende Wertangabe. Im 16. und 17. Jahrhundert kommen auch zahlreiche Allegorien vor, von denen eine einen ganz besonderen Weltruf und dadurch ein langes Leben gewinnt, nämlich das auf Talern Karls V. zwischen den beiden Säulen des Herkules schwebende Spruchband mit der Aufschrift „Plus ultra" wird im Zusammenhang mit diesen Säulen das heute übliche Dollarzeichen „$“. Später sind allegorische Typen seltener und erhalten sich fast nur noch in den stets weiblichen Personifikationen von Staaten und Städten. Häufig sind im 17. und 18. auch noch im 19. Jahrhundert die hübschen Ansichten von deutschen Städten (vgl. Abb. 85), wie Basel, Frankfurt, Nürnberg und Regensburg während einer enormen Aufwärtsentwickelung des mittelalterlichen „Turmgebäudes" aufgefallen. Die Aufschriften enthalten außer der Titulatur, der Heimatbezeichnung und einem frommen Spruch oder einer sonstigen Devise gern einen Hinweis auf die Reichsmünzordnung auch wenn das Stück in Schrot und Korn noch so sehr dagegen verstößt. Zudem enthalten diese Stücke auch eine Gewichtsangabe, wie beispielsweise die Münzen von Stanislaus August, dem letzten Polenkönig, auf dessen jüngsten Hamburger Dukaten und vielen Talern eine Gewichtsangabe zu finden ist. Gleichen Inhalts sind die im 16. Jahrhundert aufgekommenen Randschriften, unter denen eine als sinnvolle Entlehnung aus der Antike hervorgehoben werden muss, nämlich der Grabspruch „manibus ne laedar avaris", für Taler Karls XI. von Schweden. Im allgemeinen wird die Münze immer nüchterner, wie unsere Zeit selbst und die Formen unseres Rechts- und Verkehrslebens.

Versandtasche anfordern

Kostenlos & unverbindlich

"Versandtasche bestellen" stimme ich den AGB zu und habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen.


Garantierte Sicherheit

Die Versandtasche (DHL) ist bis 1.500 € versichert.
Kostenlos

DEUTSCHLANDS BESTE
ONLINE-PORTALE 2022

GESAMTSIEGER

  • eKomi Siegel Gold
  • Unabhängig & transparent
  • 4.9
  • Durchschnittliche
    Bewertung

Basierend auf 6176 Bewertungen

Powered by

Bei Fragen rufen Sie uns an

040 76 11 64 44

Schnelle Auszahlung

innerhalb von 48 h

Keine Gebühren

& unverbindliche Anfrage

Goldankauf123.de hat 4,92 von 5 Sternen 9860 Bewertungen auf ProvenExpert.com