Das Edelmetall Gold wird heute auf vielfältige Weise gewonnen. Neben Verfahren, bei denen eine mechanische Trennung des tauben Gesteins vom Gold stattfindet, haben in der Vergangenheit vor allem der Einsatz von Quecksilber und Amalgam das Bild von der Goldsuche geprägt. Leider ist diese Methode mit erheblichen Umweltbelastungen verbunden. Das Klischee par excellence vom Goldwaschen ist aber der Einsatz der Waschpfanne. Die Ausbeute lässt hier aber zu wünschen übrig, weshalb das klassische „Goldwaschen“ inzwischen eher Hobbycharakter hat.
Eine Gewinnung im industriellen Maßstab ist auf eine hohe Förderleistung angewiesen, die entweder durch das „Leaching“ (eine Laugung mit Cyanid) erreicht wird - oder durch den maschinellen Einsatz, etwa eines Schwimmbaggers.
Dieser Goldbagger wurde in der Vergangenheit speziell für den Einsatz im alluvialen Environment entwickelt und orientiert sich in seiner Form wesentlich an dem klassischen Schwimmbagger, der auch heute noch in vielen Bereichen Verwendung findet. Wie ist ein Goldbagger aufgebaut bzw. nach welchem Prinzip arbeiten diese Geräte?
Flusssysteme verändern sich. Durch mitgeführtes Sediment verändert sich das Flussbett, Veränderungen in der Strömungsgeschwindigkeit verschieben den Flusslauf. Dynamische Prozesse, die seit einiger Zeit bekannt und ein Problem für die Flussschifffahrt sind. Um immer schiffbar zu bleiben, muss eine Fahrrinne geschaffen und sedimentfrei gehalten werden.
Schwimmbagger erledigen diese Aufgabe noch heute: Sie nehmen Sediment (über eine Eimerkette oder einen Saugkopf) auf und setzen das Substrat über einen Ausleger ab. Die Entwickler der Goldbagger (Gold Dredge) haben sich dieses einfache Funktionsprinzip zunutze gemacht. Der Bagger wird auf einem schwimmfähigen Ponton untergebracht, nimmt an der Front das goldhaltige Sediment auf und transportiert es von hier in die Aufbereitung (bestehend aus Trommel, Schleusen und Vibrationstischen o. Ä.). Material, das nach der Aufbereitung übrig bleibt, wird in der Regel über einen Ausleger abgesetzt.
Dieser Absetzvorgang kann nach Korngröße getrennt oder kombiniert erfolgen. Goldbagger, die nach diesem Prinzip arbeiten, sind heute allerdings selten geworden. Entwickelt in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, haben diese besonderen Schwimmbagger ihre Blüte in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebt, sind in den letzten Jahrzehnten aber zunehmend aus dem industriellen Goldwaschen verschwunden.
Ein Grund für das zunehmende Aussterben der zum Gold waschen umfunktionierten Schwimmbagger ist in der Tatsache zu suchen, dass sehr reiche Vorkommen, die mit diesem Mittel ausgebeutet werden können, seltener geworden sind. Darüber hinaus hat in den späten Jahren des 20. Jahrhunderts ein Preisverfall beim Gold den Betrieb der Goldbagger unrentabler werden lassen, sie sind heute nur noch in Südamerika, Asien oder in Afrika im Einsatz. Zumal die Verwendung der Goldbagger aus ökologischer Sicht erhebliche Bedenken aufwirft.
Durch die Sedimentförderung wird die gesamte im bearbeiteten Flussquerschnitt ansässige Flora und Fauna zerstört, die sich ohne eine im Anschluss an die Förderung durchgeführte Rekultivierung erst über eine Jahre andauernde Neubesiedlung des Sediments erholt. Darüber hinaus werden durch den Schwimmbagger feine Korngrößen aufgewirbelt, was flussabwärts ökologische Konsequenzen nach sich ziehen kann. Die Förderleistung eines Goldbaggers ist dennoch beeindruckend. Je nach geologischer und hydrologischer Situation vor Ort sind Produktionsleistungen von mehreren hundert Kilogramm Gold pro Jahr und Goldbagger möglich.
Ein Beispiel für noch heute betriebene Goldbagger ist die Bayangol Dredge/Mongolei (ehemals Hailaast Dredge), deren Abbautätigkeit im Jahr 2000 begann und die als Modell mit Eimerkette (Gesamtförderleistung 1 Mio. Kubikmeter pro Jahr) im Zaamar Goldfeld arbeitet, das 6,5 Tonnen Seifengold enthält. Die Bayangol Dredge zeigt aber nicht nur die technischen Möglichkeiten der heute eingesetzten Goldbagger, sie macht vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Untersuchungen auch deutlich, wie ernst das Problem der ökologischen Nachwirkungen durch den Abraum (Tailing) ist.
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