Kurz nach der belgischen Revolution, Unabhängigkeit und Staatsgründung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, bis zur Einführung des Euro, wurde in belgischen Franc (oder Franken) bezahlt. Da es sich bei der belgischen Währung „Franc“ um eine Dezimalwährung handelt, ist er in 100 Untereinheiten unterteilt, man spricht in diesem Fall von Centimen. 100 Centimen ergeben also einen Franc.
Nur fünfzehn Jahre nach der Umgestaltung der Ländergrenzen und der neuen Definition der Staaten auf dem europäischen Kontinent, durch den Wiener Kongress, wird der Raum erneut anders organisiert. Nach Aufständen der katholischen Bevölkerung im Süden, gegen die protestantischen Nordprovinzen spalten sich die flämischen und wallonischen Landesteile von den Niederlanden ab und gründen den Belgischen Staat.
Am 5. Juni 1830 kam dann die eigene Währung. Vorbild war Frankreich, ebenfalls Mitglied in der Lateinischen Münzunion. Sechzehn Jahre nach der Einführung bestimmen die „Société générale“ und die „Banque de Belgique“ den Wechselkurs und geben die Banknoten heraus.
1873 übernimmt die zu dem Zeitpunkt dreiundzwanzig Jahre alte Nationalbank diese Funktion. Als dann Anfang des 20. Jahrhunderts der erste Weltkrieg beginnt, kann der Symbolwert der Banknoten nicht mehr wie zuvor gegen echtes Edelmetall eingetauscht werden. Die kriegsbedingte Inflation senkt den Wert auf ein Siebtel und neun Jahre später kommt es zu einer erneuten Herabstufung um ein Viertel des Wertes. Die nach dem Ersten Weltkrieg wiederhergestellte Konvertibilität kann nur von 1926 bis 1940 aufrechterhalten werden.
Nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung ist der Belgische Franken an die D-Mark gekoppelt. Seit 1972 wird auf eine europäische Währungsunion hingearbeitet. Im Jahr 1999 ersetzte man den belgischen Franken in den Büchern durch den Euro, im Verhältnis 40,3399:1. Drei Jahre später wurde der Euro dann auch in den Handel und in den Umlauf gebracht.
Bis zur Einführung des Euros gab es Franken-Scheine und Münzen. Der Zweihundert-Franc-Schein war der kleinste der Scheine, es folgten der Fünfhundert-Franc-Schein und der Tausender, dann der Zweittausender und der Zehntausender-Schein. Münzen gab es in der Stückelung 50, 20, 5, und 1 Franc, sowie ein 50 Centime-Stück.
Die luxemburgisch-belgische Währungsunion ist die einzig erfolgreiche, in der Zeit zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg gewesen. Ohne den Vertrag mit Belgien hätte der kleine Nationalstaat Luxemburg seine Wirtschaftspolitik kaum noch retten können. Die Inflation hatte das Geld beinahe wertlos gemacht. Als das belgische Geld nach dem Ersten Weltkrieg stark entwertet wurde, konnte Luxemburg die Parität zu seiner Zweitwährung nicht mehr aufrechterhalten. Bei der nachfolgenden Entwertung des BEF, lehnte Luxemburg eine Entkopplung der beiden Währungen ab und der Wert des luxemburgische Geldes wurde ebenfalls heruntergestuft. Von Bedeutung ist diese Erfahrung, weil sie unterstreicht, wie sinnvoll die Konvergenzkriterien der EWU war.
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